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Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...

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Über die Effektivität solcher Systeme, die im Falle einer drohenden Hitzewelle die Bevölkerung<br />

warnen und die Umsetzung von zuvor festgelegten Interventionsmaßnahmen veranlassen,<br />

ist jedoch wenig bekannt. Daher kann ein Vergleich der Hitzewellen in den Jahren 2003<br />

(i.d.R. keine HHWS) und 2006 (viele Länder haben HHWS) Aufschluss über die Effektivität<br />

von Hitze-Gesundheits-Warnsystemen geben.<br />

Dazu müssen sowohl die meteorologischen Charakteristika der Hitzewellen verglichen werden,<br />

als auch die Auswirkungen dieser Hitzewellen auf die Gesundheit. Zusätzlich beeinflussen<br />

sozio-ökonomische Faktoren das Risiko an hitzebedingter Morbidität oder Mortalität zu<br />

erkranken (STAFOGGIA et al., 2006). Diese Studie wird sich hauptsächlich auf den Vergleich<br />

der meteorologischen Charakteristika der beide Hitzewellen beschränken, da europaweite<br />

Informationen über die Gesundheitsauswirkungen der beiden Hitzewellen nur unvollständig<br />

vorhanden sind.<br />

Ein generelles Problem bei dem Vergleich von Hitzewellen ist, dass der Begriff “Hitzewelle”<br />

noch nicht quantitative definiert wurde (ROBINSON, 2001). Im Allgemeinen versteht man unter<br />

einer Hitzewelle eine „andauernde Periode mit außergewöhnlich heißem Wetter“. Der<br />

Hitzwellenbegriff ist immer relativ zu den normalen Wetter- und Klimabedingungen für einen<br />

Ort und eine Zeit des Jahres.<br />

Aufgrund des Fehlens einer quantitativen Hitzewellendefinition werden in dieser Studie die<br />

statistischen Eigenschaften einer Hitzewelle wie Temperatur oder die Differenz der Temperatur,<br />

des Gesamtbedeckungsgrades, der Luftfeuchtigkeit und der Windgeschwindigkeit während<br />

der jeweils wärmsten 10-Tages-Perioden in beiden Jahren betrachtet.<br />

Auch wenn in dieser Studie die meteorologischen Hauptparameter, welche den Wärmeaustausch<br />

des Menschen mit seiner Umgebung beeinflussen, berücksichtigt werden, so zielt diese<br />

Arbeit doch nicht auf eine physiologisch relevante Bewertung der thermischen Situation in<br />

beiden Sommern ab. Das Ziel dieser Arbeit ist es vielmehr, die Regionen zu identifizieren, die<br />

in beiden Jahren von Hitzewellen betroffen waren und Aussagen über die relative Stärke der<br />

Ereignisse in den betroffenen Regionen zu machen. Da es oftmals sehr lange dauert bis Aussagen<br />

über die hitzebedingte Mortalität erhältlich sind, kann ein meteorologischer Vergleich<br />

ein Werkzeug sein, um die Auswirkungen der 2006 Hitzewelle relativ <strong>zur</strong> 2003 Hitzewelle<br />

abzuschätzen.<br />

2. Datengrundlage<br />

Um auf eine einheitliche Datengrundlage <strong>zur</strong>ückgreifen zu können, basiert diese Studie auf<br />

der operationellen Analyse des EZMW (Europäisches Zentrum für Mittelfristige Wettervorhersage).<br />

Die Daten wurden für das Gebiet zwischen dem 30. und 80. Breitengrad sowie zwischen<br />

dem -15. und 45. Längengrad auf ein Gitternetz mit einer Maschenweite von 0.5° extrapoliert.<br />

Die Klimatologie wurde für die selbe Region und die selbe räumliche Auflösung<br />

basierend auf den ERA40 Daten der Jahre 1971 – 2000 des EZMW für jeden Tag des Jahres<br />

berechnet.<br />

Die meteorologischen Parameter, welche in dieser Studie berücksichtigt wurden, sind die<br />

Lufttemperatur sowie die Taupunkttemperatur in 2m über Grund, die horizontale Windkomponente<br />

in 10m über dem Erdboden und der Gesamtbedeckungsgrad. Für alle Parameter<br />

wurden die Werte um 12 UTC <strong>zur</strong> Charakterisierung der Tagesbedingungen und die Werte<br />

um 0 UTC <strong>zur</strong> Charakterisierung der Nacht verwendet. Da für die Tagesmaximum und die<br />

Tagesminimum Temperatur keine Analysen vorliegen, wurden diese nicht berücksichtigt.<br />

Heiße Tage für einen Gitterpunkt wurden über das 90%-Perzentil und sehr heiße Tage über<br />

das 95%-Perzentil definiert. Bei der Berechnung von Perioden über einem Schwellenwert<br />

wurden einzelne Tage die unter diesem Wert liegen zugelassen.<br />

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