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Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...

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schen Gesellschaft findet man von 1864 bis ca. 1875 phänologische Daten. Der Bernische<br />

Forstdienst errichtete ein Waldphänonetz, deren Daten zwischen von 1869 – 1882 vorhanden<br />

sind und ausgewertet wurden (VASSELLA, 1997). Die älteste in der Schweiz bekannte phänologische<br />

Zeitreihe stammt aus Genf. Seit 1808 wird in der Stadt Genf der Blattausbruch der<br />

Rosskastanie beobachtet und notiert. Dieses Ereignis bedeutet für Genf der Frühlingsbeginn.<br />

Als im Oktober 2006 diese Rosskastanie stellenweise nochmals blühte und ihre Blätter entfaltete,<br />

wusste man nicht so recht, ob dies bereits der Frühlingsbeginn 2007 ist. In Liestal wird<br />

seit 1894 die Blüte der Kirschen beobachtet. Beide phänologischen Zeitreihen zeigen einen<br />

deutlichen Trend zu immer früheren Eintrittsterminen. Somit hat die Schweiz auch sehr lange<br />

phänologische Zeitreihen, wenn sie auch nicht soweit <strong>zur</strong>ückreichen wie die Zeitreihe der<br />

Blüte in Japan.<br />

2. Das phänologische Beobachtungsnetz der MeteoSchweiz<br />

1951 gründete der damalige Leiter der Agrarmeteorologie der Meteorologischen Zentralanstalt<br />

(MZA), Bernard Primault, das erste offizielle phänologische Beobachtungsnetz in der<br />

Schweiz, das nach einigen Anpassungen noch heute in Betrieb ist. Mit den phänologischen<br />

Daten wollte man der Landwirtschaft möglichst viele Informationen über die Vegetationsentwicklung<br />

<strong>zur</strong> Verfügung stellen. Von anfänglich etwa 70 phänologischen Beobachtungsstationen<br />

ist das Netz heute auf rund 160 Stationen angewachsen, die alle Regionen der<br />

Schweiz abdecken und von 200 m/M bis 1800 m/M reichen.<br />

Abb. 1: Das phänologische Beobachtungsnetz der Schweiz (MeteoSchweiz)<br />

Fig. 1: Phenological Network of Switzerland (MeteoSwiss)<br />

Von den 1951gegründeten Beobachtungsstationen sind heute noch 17 in Betrieb, die lückenlos<br />

Daten lieferten. Das Beobachtungsprogramm von 1951 umfasste 9 Kräuter, 15 Bäume/Sträucher,<br />

12 Kulturpflanzen und drei Zugvögel sowie der erste Reif im Herbst. Bereits<br />

1953 wurde das Beobachtungsformular neu gestaltet. Die Namen der Pflanzen wurden im<br />

selben Formular in drei Sprachen (französisch, deutsch und italienisch) angegeben. 1996 wurde<br />

das phänologische Beobachtungsprogramm überarbeitet. Aufgrund von ausführlichen<br />

Auswertungen (DEFILA, 1991) wurden einige Pflanzen und Phänophasen nicht mehr ins Programm<br />

aufgenommen, da die Qualität der Daten ungenügend war. Da die Landwirtschaft an<br />

den Daten der Kulturpflanzen nicht interessiert war, und die Vogelwarte Sempach genügend<br />

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