Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...
Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...
Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die Relevanz der Innenraumverhältnisse für Hitzewarnsysteme<br />
Paul Becker 1 und Jens Pfafferott 2<br />
1 <strong>Deutsche</strong>r Wetterdienst, Medizin-Meteorologie, Freiburg, Germany<br />
2 Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme, Freiburg, Germany<br />
Zusammenfassung<br />
Eine prinzipielle Einschränkung des <strong>zur</strong> Zeit beim <strong>Deutsche</strong>n Wetterdienst eingesetzten Hitzewarnsystems<br />
besteht darin, dass nur Aussagen über die Verhältnisse im Freien gemacht<br />
werden können. Die häufig sehr stark abweichende Innenraumsituation wird nicht berücksichtigt.<br />
Die nachfolgende Studie versucht daher, das Hitzewarnverfahren um ein thermisches<br />
Gebäudesimulationsmodell zu erweitern. Es soll so die gefühlte Temperatur in Innenräumen<br />
in Abhängigkeit von den vorhergesagten meteorologischen Außenbedingungen abgeschätzt<br />
werden, um so die Hitzewarnung durch relevante Zusatzaussagen bezogen auf das Raumklima<br />
zu ergänzen.<br />
The relevance of indoor conditions for heat warning systems<br />
Abstract<br />
A principle restriction of the heat warning system used at the <strong>Deutsche</strong>r Wetterdienst at present<br />
is that statements can only be made on the conditions outdoors. Indoor conditions, which<br />
often differ considerably from those outdoors, are not taken into account. The following study<br />
is an attempt to expand the heat warning method by adding a thermal building simulation<br />
model. This would estimate the perceived indoor temperature in dependence on the meteorological<br />
conditions forecast for outdoors, thus supplementing the heat warning with additional<br />
statements relating to the indoor climate.<br />
1 Einführung<br />
Die Hitzewelle 2003 mit mehr als 35000 Toten in Westeuropa zeigte deutlich die Gefahr, die<br />
von einer lang andauernden Wärmebelastung ausgehen kann und führte in einer Reihe von<br />
europäischen Ländern zu einem Aufbau von Hitzewarnsystemen. Unterstützt wurden diese<br />
Bemühungen durch die derzeit vorliegenden Studien <strong>zur</strong> Klimaentwicklung, welche auf eine<br />
Zunahme derartiger Ereignisse hindeuten.<br />
Bereits in 2006 konnten die Hitzewarnverfahren ihre Bewährungsprobe im Wesentlichen ablegen.<br />
Das in Deutschland eingeführte Hitzewarnsystem (BECKER, 2004) versorgt im Bedarfsfall<br />
derzeit u.a. mehrere tausend Alten- und Pflegeheime. Darüber hinaus werden alle Warnungen<br />
im Internet dargestellt.<br />
Das <strong>zur</strong> Zeit beim <strong>Deutsche</strong>n Wetterdienst eingesetzte Hitzewarnsystem macht nur Aussagen<br />
über die Verhältnisse im Freien. Die häufig sehr stark abweichende Innenraumsituation wird<br />
nicht berücksichtigt. Es soll daher versucht werden, dass Hitzewarnsystem um ein thermisches<br />
Gebäudesimulationsmodell zu erweitern, welches die gefühlte Temperatur in den unterschiedlichen<br />
Innenräumen in Abhängigkeit von den meteorologischen Außenbedingungen<br />
abschätzt.<br />
43