Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...
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Betrachtet man die über die sechs Jahre aufsummierten Biomassezunahmen (Abbildung 3),<br />
ergibt sich ein klarer Rückgang des Zuwachses bei allen drei Szenarien von 31,2 t C/ha auf<br />
27,6 bis zu 25,6 tC/ha. Während der Zuwachs beim „Niederschlag 80%“ - Szenario um lediglich<br />
3,6 tC/ha <strong>zur</strong>ückgeht, wird bei der „3x2003“-Variante mit einer Zuwachsreduktion von<br />
5,4 tC/ha fast der Wert von Szenario 1 mit 5,6 tC/ha erreicht.<br />
In weiteren Simulationsläufen wurde die Bestandsdichte verringert, d.h. es wurden die 29<br />
schwächsten Fichten sowie die 11 schwächsten Buchen entnommen. Für den reduzierten<br />
Bestand ergab sich so eine Grundfläche von 38,5 m²/ha. Die Biomasse des gesamten Bestandes<br />
sank von 71,8 tC/ha auf 64,6 tC/ha. Über die Jahre 2000 bis 2005 berechnete BALANCE<br />
eine Biomassezunahme von 27,5 tC/ha. Dies bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Ausgangsbestand<br />
um 3,8 tC/ha. Unter den Bedingungen der einzelnen Szenarien lassen sich gegenüber<br />
den jeweiligen Läufen des Ausgangsbestandes durchweg geringere Abnahmen im<br />
Zuwachs feststellen (Abbildung 3). Bei den Varianten „Niederschlag 80%“ und „3x2003“<br />
liegt die Biomasseabnahme bei jeweils 2,7 tC/ha. Bei Szenario 1 ist die Differenz der Biomassezunahme<br />
von Ausgangs- und reduziertem Bestand lediglich 1,1 tC/ha.<br />
5 Diskussion und Schlussfolgerungen<br />
Die Gründe für den geringeren Rückgang des Biomassezuwachses bei einer reduzierten Bestandesdichte<br />
unter den Bedingungen der drei Szenarien im Vergleich <strong>zur</strong> Witterung der Jahre<br />
2000-2005 sind sicherlich in der Ressourcenverteilung zu suchen. So liegen beispielsweise<br />
die Gesamtverdunstungssummen aller drei Varianten des reduzierten Bestandes etwas höher<br />
als die des Ausgangsbestandes, und das, obwohl weniger Bäume verdunsten. Bei Szenario 1<br />
kommt zusätzlich ein höherer Strahlungsgenuss des Laubes <strong>zur</strong> Wirkung.<br />
Erste eingehendere Analysen zu den Gründen der unterschiedlichen Biomassezuwächse weisen<br />
auf Unterschiede im Respirations- und Assimilationsverhalten hin, auch die Allokation<br />
des Kohlenstoffs scheint sich unter veränderten Klimabedingungen zu verschieben. So wird<br />
unter Wasserstress mehr Kohlenstoff in das Wurzelwachstum umgeleitet, wodurch das oberirdische<br />
Wachstum eingeschränkt wird. Der nächste Schritt im Rahmen dieser Untersuchungen<br />
ist, die Ursachen näher zu durchleuchten, die Simulationen über längere Perioden laufen<br />
zu lassen und die Ergebnisse mit den Resultaten anderer Forschungsgruppen (z.B: Williams et<br />
al. 2005 oder deWit et al. 2006) zu untermauern.<br />
Danksagung<br />
Der Autor bedankt sich bei allen Kollegen und Mitarbeitern des SFB 607 „Wachstum und<br />
Parasitenabwehr“ für die Bereitstellung von Daten, aber auch für Diskussionen und Kommentare.<br />
Die Arbeiten werden im Rahmen der Projekte CSWH und ENFORCHANGE vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung BMBF gefördert.<br />
Literaturverzeichnis<br />
BAYFORKLIM, 1996: Klimaatlas von Bayern. - Buchhandlung Kanzler, München.<br />
DEWIT, H.A., PALOSUO, T., HYLEN, G., LISK, I.J., 2006: A carbon budget of forest biomass<br />
and soils in southeast Norway calculated using a widely applicable method. - Forest Ecology<br />
and Management 225, 15-2<strong>6.</strong><br />
GROTE, R., PRETZSCH, H., 2002: A model for individuel tree development based on physiological<br />
processes. - Plant Biol. 4, 167-180.<br />
HAXELTINE, A., PRENTICE, I.C., 1996: A general model for the light use efficiency of primary<br />
production by terrestrial ecosystems. - Functional Ecology 10, 551-561.<br />
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