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Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...

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Als herausragendes Sturmereignis in den letzten Jahrzehnten ist der Orkan „Lothar“ einzustufen<br />

(SCHMÖCKEL, 2006), der am 2<strong>6.</strong> Dezember 1999 in den Wäldern Baden-Württembergs zu<br />

einem Gesamtschaden von ca. 25·10 6 Efm führte, was etwa dem 3-fachen Jahreseinschlag in<br />

diesem Bundesland entspricht (MAYER und SCHINDLER, 2002). Der dadurch bedingte finanzielle<br />

Verlust wurde auf ca. 770 Millionen € geschätzt. Der jüngste Orkan „Kyrill“ (18. Januar<br />

2006) führte nach Angaben des <strong>Deutsche</strong>n Forstwirtschaftsrats in den Wäldern Deutschlands,<br />

vor allem in der Mitte des Landes, zu Schäden von ca. 20 Millionen m 3 Holz.<br />

Neben betriebswirtschaftlichen Schäden, d.h. in der Produktionsfunktion von Wäldern, verursachen<br />

Sturmschäden auch Folgeschäden im Bereich der Schutzfunktionen und der Erholungsfunktion<br />

von Wäldern, d.h. neben betrieblichen sind auch ökologische und gesellschaftliche<br />

Interessen betroffen.<br />

2. Problemstellung<br />

Aufgrund der erheblichen, vielschichtigen Schadenswirkung von Sturmschäden in Wäldern<br />

besteht ein begründetes Interesse an der Entwicklung von Strategien <strong>zur</strong> Reduzierung des<br />

Sturmschadensrisikos für Wälder (u.a. RUCK et al., 2003). Die Anforderungen danach werden<br />

durch den derzeit ablaufenden Klimawandel erhöht, der nicht nur durch Trends von Klimavariablen,<br />

sondern auch durch eine Häufung von extremen Wetterereignissen gekennzeichnet<br />

ist. So gilt es nach dem neuesten Klimabericht des IPCC als wahrscheinlich, dass sich die<br />

Zugbahnen von außertropischen Stürmen im Rahmen des Klimawandels bereits verlagert haben<br />

und verlagern werden (IPCC, 2007).<br />

Extreme Sturmschadensereignisse in Wäldern werden immer wieder in retrospektiver Weise<br />

ausführlich analysiert, u.a. um ihr Ausmaß zu dokumentieren und Folgearbeiten zielgerichtet<br />

planen zu können. Vor dem Hintergrund der bisherigen Waldbewirtschaftung, die weitgehend<br />

an einer maximalen Wertschöpfung orientiert ist, weisen die bisher entwickelten Konzepte<br />

<strong>zur</strong> Reduzierung von Sturmschäden in Wäldern teilweise konkurrierende Zielvorstellungen<br />

auf und wurden daher nur selten in die Praxis umgesetzt.<br />

Die im Rahmen des regionalen Klimawandels prognostizierte Häufung von extremen Wetterbedingungen,<br />

wie Sturmereignissen, in Mitteleuropa (LECKEBUSCH et al., 2006; PINTO et al.,<br />

2007) führt dazu, dass Strategien <strong>zur</strong> Reduzierung von Sturmschäden in Wäldern eine gestiegene<br />

Bedeutung im Sinne eines vorbeugenden Krisenmanagements erlangen. Diese Konzepte<br />

sollen die Resultate bisheriger Untersuchungen und praktischer Erfahrungen einschließen,<br />

aber in verstärktem Maße neuere Ergebnisse aus physikalisch basierten Untersuchungen <strong>zur</strong><br />

Kausalkette von Sturmschäden in Wäldern berücksichtigen (Abb. 1). Im darin enthaltenen<br />

Komplex „TOPEX“ (topographic exposure) sind Standortseigenschaften zusammengefasst.<br />

3. Partner im Verbundprojekt RESTER<br />

Im Rahmen des vom Umweltministerium Baden-Württemberg mit Mitteln aus der Zukunftsoffensive<br />

IV geförderten Forschungsprogramms „Herausforderung Klimawandel“, das von<br />

der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)<br />

koordiniert wird, wurde im Herbst 2006 das dreijährige, interdisziplinäre Verbundprojekt<br />

„Strategien <strong>zur</strong> Reduzierung des Sturmschadensrisikos für Wälder“ (RESTER) etabliert, um<br />

auf der Grundlage des aktuellen Forschungsstandes praxistaugliche Konzepte <strong>zur</strong> Reduzierung<br />

des Sturmschadensrisikos für die Wälder in Baden-Württemberg unter derzeitigen und<br />

zukünftigen, regionalen Klimabedingungen zu entwickeln.<br />

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