Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...
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Vergleich der Hitzewellen 2003 und 2006<br />
Christina Koppe und Paul Becker<br />
<strong>Deutsche</strong>r Wetterdienst – Medizin-Meteorologie<br />
Zusammenfassung<br />
Im Jahr 2003 verursachten mehrere Phasen mit außergewöhnlich hohen Temperaturen mehrere<br />
zehntausend hitzebedingte Todesfälle in Europa. Besonders betroffen waren dabei der<br />
Westen Europas, der Mittelmeerraum sowie die Schweiz und der Süden Deutschlands. Aufgrund<br />
der Auswirkungen dieses Hitzesommers wurden in vielen der betroffenen Länder Hitze-Gesundheits-Warnsysteme<br />
eingerichtet. Diese Systeme haben zum Ziel durch rechtzeitige<br />
Information der Bevölkerung und Aktivierung unterschiedlichster Interventionsmaßnahmen,<br />
die Folgen von Hitze auf die menschliche Gesundheit abzumildern.<br />
Nach zwei Sommern ohne größere Hitzeereignisse, gab es 2006 vielerorts wieder längere<br />
Phasen mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen. In dieser Studie werden die Hitzewellen<br />
der Jahre 2003 und 2006 bezüglich ihres räumlichen und zeitlichen Auftretens sowie ihrer<br />
Andauer und Intensität miteinander verglichen. Es soll so abgeschätzt werden, ob eine potentielle<br />
Verringerung in der thermisch bedingten Mortalität in 2006 alleine auf die nach 2003<br />
eingeführten Hitzewarnsystem <strong>zur</strong>ückzuführen sein kann, oder ob Unterschiede in der meteorologischen<br />
Situation eine Rolle gespielt haben könnten.<br />
Comparison of the heat waves in 2003 and 2006<br />
Abstract<br />
Several heat waves in 2003 with very high temperatures caused several thousands of heat<br />
related deaths in Europe. Western Europe, the Mediterranean, Switzerland and southern Germany<br />
were especially affected. Due to this heat waves many of the affected countries implemented<br />
Heat Health Warning Systems (HHWS). These systems aim at reducing heat related<br />
health impacts by informing the population timely and by activating a set of intervention<br />
strategies.<br />
After two summers without significant heat events in 2006 another heat wave occurred in<br />
Europe. In this paper the heat waves of 2003 and 2006 are compared with respect to their spatial<br />
and temporal extend and their intensity. The aim is to estimate whether a potential decrease<br />
in mortality was caused by the effectiveness of the HHWS or if it is caused by the differences<br />
in the meteorological situation.<br />
1. Einführung<br />
Hitzewellen können zu negativen gesundheitlichen Auswirkungen führen. Dies wurde nach<br />
den Hitzewellen im Sommer 2003 in Europa besonders deutlich. Schätzungen gehen davon<br />
aus, dass europaweit etwa 35,000 Menschen der Hitzewelle im August 2003 zum Opfer gefallen<br />
sind (LARSON, 2003). Die Anzahl der Todesfälle erhöht sich nochmals deutlich, wenn der<br />
gesamte Sommer 2003, der mehrere Hitzewellen hervorbrachte, betrachtet wird. Diese hohe<br />
Anzahl von Todesfällen veranlasste viele europäische Länder als Reaktion auf diese Hitzeereignisse,<br />
Hitze-Gesundheits-Warnsystem (engl.: Heat Health Warning Systems HHWS) einzuführen.<br />
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