Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...
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Die Limitierung des pflanzenverfügbaren Wassers hat direkte Auswirkungen auf die physiologische<br />
Aktivität der Kiefern. In Abbildung 1 ist der CO2-Fluss FNEE in Abhängigkeit <strong>zur</strong><br />
photosynthetisch aktiven Strahlung PAR für verschiedene Lufttemperaturklassen aufgetragen.<br />
Regime unterschiedlicher Bodenfeuchte BF sind farblich bzw. mit Symbolen gekennzeichnet.<br />
Unterhalb des permanenten Welkepunktes zeigt die Photosyntheserate keinen Zusammenhang<br />
mehr mit der photosynthetisch aktiven Strahlung auf (Abb. 1): Die Ausgleichskurve nach<br />
Michaelis und Menten (FALGE et al. 2001) liegt in diesen Fällen (BF < 11 vol%) beinahe parallel<br />
<strong>zur</strong> x-Achse nahe Null.<br />
Die Berücksichtigung der starken Reduzierung der Photosyntheseaktivität bei Dürre ist von<br />
großer Bedeutung bei der Auffüllung von Datenreihen, welche bei Messausfällen oder Verwerfung<br />
von Messwerten notwendig wird. Die verwendeten Ausgleichskurven haben einen<br />
erheblichen Einfluss auf die Jahressumme des Netto-Ökosstemaustauschs FNEE.<br />
In den Abbildungen 2 und 3 werden die Verhältnisse an der Forstmeteorologischen Messstelle<br />
Hartheim in den Jahren 2005 und 2006 gegenüber gestellt. Die beiden Jahre sind durch<br />
einen sehr unterschiedlichen Witterungsverlauf gekennzeichnet. Der Winter 2004/2005 war<br />
durch niedrige Lufttemperatur (Februar 05: 2.2 °C geringer als das langjährige Mittel 1978-<br />
2001; Imbery, 2004) und geringe Niederschläge (40-50% des langjährigen Mittels) charakterisiert.<br />
Die Vegetationsperiode 2005 hingegen begann mit hohen Niederschlagsraten in den<br />
Monaten März bis Mai, so dass bis zu 195% der Niederschlagsmenge des langjährigen Mittels<br />
erreicht wurden. Ab Ende Mai setzte sich überwiegend sonniges, niederschlagsarmes<br />
Hochdruckwetter mit hoher Lufttemperatur durch. Als Konsequenz nahm die Bodenfeuchte<br />
kontinuierlich ab (Abb. 2). Aufgrund regelmäßiger Niederschlagsereignisse lag das Niveau<br />
der Bodenfeuchte jedoch nur Anfang September für mehrere Tage am Stück im Bereich des<br />
permanenten Welkepunktes.<br />
Die Witterung des Jahrs 2006 war durch sehr variable Bedingungen geprägt. Zwei Drittel der<br />
Monate waren wärmer als im langjährigen Mittel (1978-2001; IMBERY, 2004), die Monatsmittelwerte<br />
der Lufttemperatur der Herbstmonate und des Julis lagen deutlich über denen des<br />
langjährigen Mittels. Lediglich das erste Viertel des Jahres sowie der August wiesen Monatsmittelwerte<br />
der Lufttemperatur unterhalb des langjährigen Mittels auf. Anfang März (0<strong>6.</strong><br />
03.2006) kam es an der Forstmeteorologischen Messstelle Hartheim aufgrund ergiebiger<br />
Schneefälle zu erheblichem Schneebruch. Die Niederschlagsverhältnisse in 2006 waren sehr<br />
variabel mit deutlich zu geringen Niederschlagssummen in den Monaten Januar – Februar,<br />
Juni - Juli und November – Dezember und deutlich zu hohen Niederschlagssummen in den<br />
Monaten März, August und September. Die hohen Niederschlagssummen im Spätsommer<br />
führten dazu, dass der Bodenwasserspeicher, der aufgrund der trockenen und heißen Bedingungen<br />
im Juli vollständig beinahe vollständig geleert war, bereits Ende August wieder bis<br />
<strong>zur</strong> Feldkapazität aufgefüllt war.<br />
Die unterschiedliche Witterung spiegelt sich auch in den Tagessummen des CO2-Flusses sowie<br />
der Jahressumme des Netto-Ökosystemaustauschs wieder. Im Jahr 2005 verbleibt die<br />
Bodenfeuchte von Anfang Juli bis Mitte Oktober Nahe des Welkepunktes, die regelmäßigen<br />
Niederschlagsereignisse während dieser Zeit führen trotz geringer Niederschlagsmengen zu<br />
einer weitgehend ausreichenden Wasserversorgung des Bestandes. Nur während kurzer Zeiträume<br />
sind die turbulenten Flüsse von latenter Wärme und CO2 aufgrund der Stomataregulierung<br />
der Vegetation reduziert (Ende Juni bzw. Anfang September).<br />
Im Jahr 2006 hingegen führt eine ausgeprägte Hitzephase mit sehr geringen Niederschlagsmengen<br />
über mehrere Wochen (Mitte Juni bis Ende Juli) im Zusammenhang mit sehr hoher<br />
Lufttemperatur zu einer beinahe vollständigen Schließung der Stomata, wodurch der turbulen-<br />
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