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Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...

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Kohlenstoffflüsse eines Kiefernwaldes bei temporärer Trockenheit<br />

Jutta Holst, Dirk Schindler, Lutz Jaeger und Helmut Mayer<br />

Meteorologisches Institut, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg<br />

Zusammenfassung<br />

Die prognostizierten Klimaänderungen haben neben dem Anstieg der Lufttemperatur aufgrund<br />

der Verringerung der Niederschläge in der Vegetationszeit eine Verschlechterung der<br />

Wachstumsbedingungen für Pflanzen <strong>zur</strong> Folge. Auswirkungen sommerlicher Trockenheit<br />

auf die turbulenten Flüsse latenter Wärme und Kohlendioxid werden an der Forstmeteorologischen<br />

Messstelle Hartheim (südlicher Oberrhein) des Meteorologischen Instituts der Universität<br />

Freiburg untersucht. Es konnte eine deutliche Reduzierung der physiologischen Aktivität<br />

bei Trockenheit beobachtet werden. Diese führt in extremen Fällen sogar dazu, dass der Kiefernwald<br />

auch auf Monatsbasis als CO2-Quelle fungiert (z.B. August 2003, Juli 2006).<br />

Carbon fluxes of a Scots pine forest under the influence of temporary drought<br />

Abstract<br />

The expected climate change entails besides the increase of air temperature a degradation of<br />

the growth conditions for plants due to the decrease of the precipitation totals in the vegetation<br />

period. Consequences of summer droughts for the turbulent fluxes of latent heat and carbon<br />

dioxide are investigated at the Forest Meteorological Site Hartheim (southern Upper<br />

Rhine plain) of the Meteorological Institute of the University of Freiburg. During dry periods,<br />

a distinct decrease in physiological activity could be observed. During extreme drought<br />

events this leads to the fact that the Scots pine forest functions as a CO2 source even on a<br />

monthly basis (e.g. August 2003, July 2006).<br />

1. Einleitung<br />

Aktuelle regionale Klimasimulationsmodelle prognostizieren für Mitteleuropa und damit auch<br />

für den Oberrheingraben neben steigenden Lufttemperaturen auch häufigere, länger andauernde<br />

Trockenperioden im Sommer. Das durch die Klimaänderung vergrößerte Energieangebot<br />

an der Erdoberfläche kann zu einer erhöhten Verdunstung führen. Durch die Kombination<br />

von potenziell verdunstungssteigernden klimatischen Randbedingungen und verdunstungshemmenden<br />

hydrologischen Zuständen wird die Wasserverfügbarkeit zu einem Stressfaktor<br />

für Pflanzen.<br />

Die Limitierung der Wasserverfügbarkeit hat neben anderen Prozessen Einfluss auf Wachstum<br />

und Vitalität von Ökosystemen. Die genauen Prozesse sind bisher nur ansatzweise verstanden.<br />

Die Klimaänderung hat nicht nur Konsequenzen für die Biomassenproduktion und<br />

damit den Ertrag, sondern beeinflusst auch die CO2-Senkenstärke von anthropogen genutzten<br />

Agroökosystemen und von Wäldern.<br />

Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, den Wasserhaushalt und den CO2-Konsum von C3-<br />

und C4-Pflanzen auf Trockenstandorten nach verschiedenen Methoden interdisziplinär zu<br />

analysieren, um zukünftige, klimaabhängige Rahmenbedingungen für Wachstum und Vitalität<br />

der betrachteten Ökosysteme zu charakterisieren sowie mögliche land- und forsthydrologische<br />

Konsequenzen der Wirkung von Klimaveränderungen zu quantifizieren.<br />

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