Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...
Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...
Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
messungen des Bodenwassergehaltes mit sofortiger Anzeige der Ergebnisse in Volumen-<br />
Prozent. Im Herbst 2005 wurde das Messprogramm durch fest installierte TDR-Sonden ausgedehnt,<br />
die eine Online-Übertragung der Messdaten erlauben.<br />
Ein weiteres Projektziel ist die Verifikation des in der agrarmeteorologischen Beratung des<br />
<strong>Deutsche</strong>n Wetterdienstes benutzten Wasserhaushaltsmodells AMBAV. Dazu sollen zum<br />
einen möglichst viele Kulturen Berücksichtigung finden, zum anderen aber auch unterschiedliche<br />
Bodenarten in die Untersuchung einbezogen werden. Das Messprogramm für den Bodenwassergehalt<br />
wird daher nicht nur auf den schluffigen Böden des Versuchsfeldes der Niederlassung<br />
Weihenstephan, sondern auch auf leichteren Standorten in der Umgebung von<br />
Freising durchgeführt. Hierzu konnten geeignete Böden auf dem Versuchsgut der TU-<br />
München in Viehhausen und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Pettenbrunn<br />
gefunden werden, so dass nun auf insgesamt acht Versuchsparzellen Bodenfeuchtemessungen<br />
durchgeführt werden.<br />
3. Material und Methoden<br />
3.1 Messung des Bodenwassergehaltes<br />
Zur Bestimmung des Bodenwassergehaltes existieren zahlreiche Messmethoden, wobei zwischen<br />
direkten und indirekten Verfahren unterschieden werden. Bei der direkten Methode<br />
wird das im Boden enthaltene Wasser ermittelt, während bei indirekten Verfahren der Wassergehalt<br />
über eine andere physikalische Größe bestimmt wird, die im Zusammenhang mit der<br />
Bodenfeuchte steht.<br />
3.1.1. Gravimetrische Methode<br />
Bei dieser direkten Messmethode werden per Bohrstock Bodenproben gezogen, schichtweise<br />
das sog. Feuchtgewicht ermittelt und nach Trocknung bei 105 °C das Trockengewicht bestimmt.<br />
Die Gewichtsdifferenz zwischen Feucht- und Trockengewicht liefert den Wassergehalt<br />
der Probe in Gewichtsprozent, nach Multiplikation mit der Dichte des Bodens (Lagerungsdichte,<br />
Trockenraumgewicht) wird auf den Wassergehalt in Volumenprozent geschlossen.<br />
Diese direkte Messmethode eignet sich im allgemeinen nur für sporadische Messungen und<br />
nicht für eine fortlaufende Registrierung von Bodenwassergehalten mit hoher zeitlicher Auflösung.<br />
Die Methode liefert jedoch im allgemeinen genaue Werte und kann daher <strong>zur</strong> Eichung<br />
indirekter Messverfahren herangezogen werden.<br />
3.1.2. TDR<br />
Wasser zeichnet sich durch besondere dielektrische Eigenschaften aus. So liegt die Dielektrizitätszahl<br />
DK von Wasser bei etwa 80, während die mineralischen Bodenbestandteile eine<br />
DK von etwa 3 bis 7 aufweisen. Die DK einer Bodenprobe ist daher hauptsächlich durch ihren<br />
Wassergehalt festgelegt. Mit Hilfe der Time Domain Reflectometry (TDR) wird die wassergehaltsabhängige<br />
Laufzeit eines Impulses gemessen und über eine Kalibrierbeziehung aus<br />
der Signallaufzeit auf den Bodenwassergehalt geschlossen. Zwischen dem volumetrischen<br />
Wassergehalt des Bodens und der Dielektrizitätszahl stellten TOPP et al. (1980) eine empirische<br />
Eichfunktion auf, die auch dem hier verwendeten Sondentyp der Fa. IMKO zugrunde<br />
liegt (www.imko.de). Die Eichfunktion beruht jedoch auf Messungen in sandig-lehmigen<br />
Böden mit Lagerungsdichten von 1,2 bis 1,3 g/cm³, so dass auf anderen Standorten erhebliche<br />
systematische Abweichungen auftreten können (BOHL, 1996). Zur Verringerung des Messfehlers<br />
der TDR-Sonde sollte daher eine Eichung für den jeweiligen Standort vorgenommen<br />
werden.<br />
187