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Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...

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des multikonditionalen Bedingungsgefüges so vielfältig sind wie die Menschen,<br />

denen wir in der Therapiesituation begegnen, kann es auch nicht ein einheitliches<br />

Therapieziel, den „einzig richtigen Weg" oder die „richtige" Methode, sondern nur<br />

individuell festzulegende Ziele und Angebote geben. Hilfreich und unterstützend<br />

ist es deshalb im Sinne von Günther Schmidt (1989), „vom ersten Kontakt an ....<br />

den Blick der Beteiligten auf die Faktoren zu lenken, die mit der möglichen und<br />

gewünschten Lösung des Klienten einhergehen. Dabei sollte die Autorität über die<br />

anzustrebenden Lösungen beim Klienten angesiedelt sein." Dadurch wird die<br />

Würde, Autonomie und Kompetenz des Klienten anerkannt, er wird von der gescheiterten<br />

„Defizitfigur" zum Kooperationspartner.<br />

Die angewandten Behandlungsmethoden richten sich nach den individuellen<br />

Gegebenheiten und Notwendigkeiten jedes einzelnen Klienten mit seinem persönlichen<br />

Hintergrund, seiner aktuellen Situation und seinen Zielen. Unser Behandlungsansatz<br />

ist methoden- und therapieschulenübergreifend. Wesentliche Leitlinien<br />

unseres Therapieverständnisses sind u.a. auch die von Grawe et al. (1994)<br />

postulierten Wirkprinzipien und Bedingungen erfolgreicher Therapie: Aktive Hilfe<br />

<strong>zur</strong> Problembewältigung, Klärungsarbeit, Problemaktualisierung oder Prinizip der<br />

realen Erfahrung und Ressourcenorientierung. Ein weiteres wichtiges Prinzip speziell<br />

für unsere soziotherapeutische Arbeit ist die Akzeptanz von Schwächen, Defiziten,<br />

Unzulänglichkeiten und Stagnation.<br />

Aktive Hilfe <strong>zur</strong> Problembewältigung<br />

Verhaltensorientierte sozio- und milieutherapeutische Interventionen mit systemischen,<br />

lösungs- und handlungsorientierten Anteilen sind darauf ausgerichtet, unsere<br />

Bewohner aktiv dabei zu unterstützen, ihre Schwierigkeiten und Probleme zu<br />

bewältigen. Sie machen die konkrete und sinnliche Erfahrung, ohne Alkohol und<br />

Medikamente (besser) leben zu können, früher unlösbar erscheinenden Problemen,<br />

Angst auslösenden Situationen, Stimmungen und Zuständen gelassener und sicherer<br />

gegenüberstehen zu können und über mehr Handlungsspielraum zu verfügen.<br />

Durch reale Bewältigungserfahrung wächst Selbstsicherheit, Selbstvertrauen,<br />

Selbstverantwortung, Selbstwirksamkeitserwartung und Stabilität.<br />

Klärungsarbeit<br />

Klärungsarbeit heißt, dem Bewohner mit kognitiven Methoden dabei zu helfen,<br />

sich über die Bedeutung seines Erlebens und Verhaltens klarer zu werden. Wenn,<br />

wie angenommen, in jedem abhängigen Verhalten immer auch ein missglückter<br />

Problemlöseversuch steckt, können wir nicht davon ausgehen, dass unser Bewohner<br />

mit seinem Leben besser <strong>zur</strong>echtkommen wird, wenn wir ihm die Hasche<br />

wegnehmen, ohne mit ihm eine Alternative, eine Perspektive, einen Sinn oder<br />

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