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Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...

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der Befähigung zu einem möglichst selbständigen Leben die berufliche und soziale<br />

Wiedereingliederung der Bewohner nach zeitlich begrenzter stationärer Betreuung.<br />

Wurden hier in erster Linie Menschen behandelt, deren berufliche und soziale<br />

Wiedereingliederung im Rahmen einer 18-monatigen Behandlung erreichbar erschien,<br />

zeigte sich bald eine Unterversorgung der Gruppe der noch wesentlich<br />

stärker geschädigten Alkohol- und Medikamentenabhängigen. Diese Personengruppe<br />

weist aufgrund ihres langjährigen und exzessiven Suchtmittelmissbrauchs<br />

so eklatante körperliche, seelische und soziale Beeinträchtigungen auf, dass eine<br />

selbständige und eigenverantwortliche Lebensführung vorübergehend oder auch<br />

dauerhaft unmöglich erscheint. Ein großer Teil dieser Abhängigen ist sozial desintegriert<br />

und entwurzelt, ohne familiäre oder soziale Bindung, fast immer schon<br />

lange ohne Arbeit und häufig auch obdachlos.<br />

Erste Ziele in der Betreuung dieser Menschen sind die Sicherstellung ihres<br />

möglichst gesunden Überlebens durch geeignete körperliche und gesundheitliche<br />

Betreuung, die Versorgung der primären Bedürfnisse und Bereitstellung eines sicheren,<br />

stabilisierenden und suchtmittelfreien Umfeldes. Erst dann kann der Versuch<br />

unternommen werden, die Betroffenen zu einer Veränderung ihrer derzeitigen<br />

Lebens situation zu motivieren und mit ihnen gemeinsam Perspektiven für ein<br />

Leben innerhalb oder außerhalb der Einrichtung zu entwickeln und zu realisieren.<br />

Als institutioneller Rahmen <strong>zur</strong> Betreuung dieses Personenkreises entstanden<br />

die soziotherapeutischen Heime. Die engagierten Mitarbeiter der ersten Stunde traten<br />

mit der Überzeugung an, dass auch bei den bis dahin als hoffnungs- und erfolglos,<br />

als „depraviert" und „therapieresistent" geltenden chronifizierten Abhängigen<br />

bei entsprechender Betreuung und menschenwürdigem Umfeld Förderung<br />

sinnvoll und Entwicklung möglich ist.<br />

Das erste soziotherapeutische Heim der <strong>AHG</strong> entstand Anfang 1979 in Düsseldorf-Eller,<br />

noch im selben Jahr folgte Haus Dondert in Kevelaer. 1983 konnten<br />

weitere soziotherapeutische Heime in Remscheid und in Grefrath ihre Arbeit aufnehmen.<br />

Auch außerhalb Nordrhein-Westfalens entstanden zwei neue soziotherapeutische<br />

Einrichtungen: Im Herbst 1983 wurde das Therapiezentrum Germersheim in<br />

der Pfalz und 1984 das Therapiezentrum Bassenheim in der Eifel eröffnet.<br />

In Erweiterung des Betreuungsspektrums wurde 1991 in Grevenbroich mit dem<br />

Haus Weichenberg ein weiteres soziotherapeutisches Heim eröffnet. Hier werden<br />

Abhängige mit besonders schwerwiegenden körperlichen und seelischen Folgeerkrankungen<br />

betreut. Neben der Grunderkrankung „Alkoholismus" zeigen sich bei<br />

vielen Bewohnern schwere körperliche Gebrechen und Behinderungen, chronifizierte<br />

Erkrankungen oder zusätzliche psychiatrische Krankheitsbilder, die eine besonders<br />

intensive Hilfe und Betreuung erfordern.<br />

Fast alle soziotherapeutischen Einrichtungen verfügen heute über eine oder<br />

mehrere Außenwohngruppen. Hier leben Bewohner, die einer engmaschigen<br />

Heimbetreuung nicht mehr bedürfen, mit einer selbständigen Lebensführung jedoch<br />

(noch) überfordert sind. Je nach Indikation und Zielsetzung ist die Außen-<br />

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