28.01.2013 Aufrufe

Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...

Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...

Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Indikationsspektrum<br />

Aufgenommen werden alkohol- und medikamentenabhängige Frauen und Männer,<br />

bei denen neben der Suchterkrankung auch weitere alkoholbedingte Folgeerkrankungen<br />

oder zusätzliche körperliche, psychische, kognitive oder soziale Beeinträchtigungen<br />

vorliegen, die hinsichtlich ihres Ausmaßes und ihrer Intensität allerdings<br />

einen geringeren Ausprägungsgrad aufweisen als die Krankheitsbilder der<br />

Heimgruppenbewohner. Prognostisch erscheinen alle körperlichen, psychischen,<br />

kognitiven und sozialen Beeinträchtigungen unter Abstinenzbedingungen und in<br />

gesichertem sozialen Kontext medizinisch, soziotherapeutisch und neuropsychologisch<br />

gut behandel- bzw. beeinflussbar.<br />

Medizinische Diagnosen<br />

• Langjähriger chronischer Alkohol- und Medikamentenmissbrauch<br />

• Leichtere alkoholbedingte körperliche und psychiatrisch-neurologische Folgeerkrankungen<br />

• Geringfügiges hirnorganisches Psychosyndrom<br />

• Keine oder geringe psychiatrische Komorbidität<br />

• Keine oder leichtere Minderbegabung<br />

• Akute Psychosen.<br />

Psychische Befunde<br />

Bei dieser Bewohnergruppe besteht die Fälligkeit, sich in einer vorgegebenen<br />

Struktur <strong>zur</strong>echtzufinden und sie als Hilfe für die eigene Lebensbewältigung zu<br />

nutzen.<br />

Es zeigen sich verschiedene psychische Schwierigkeiten und Probleme, meist<br />

resultierend aus geringer persönlicher Stabilität, geringem Selbstvertrauen und<br />

niedriger Selbstwirksamkeitserwartung, geringer Frustrationstoleranz, gering ausgeprägten<br />

Konfliktbewältigungsstrategien und lückenhaftem Allgemein- oder lebenspraktischem<br />

Wissen.<br />

Es besteht Einsicht in die eigene Situation, eine kognitive und emotionale Akzeptanz<br />

der Abhängigkeit, ein verhältnismäßig stabiler Abstinenzwunsch und die<br />

Bereitschaft, Hilfe anzunehmen.<br />

Kognitives Leistungsvermögen<br />

Es zeigen sich nur leichte kognitive Störungen, meist Gedächtnisfunktionen, Konzentration<br />

und Aufmerksamkeit betreffend, jedoch keine größeren Intelligenzeinbußen<br />

aufgrund hirnorganischer Veränderungen.<br />

Soziale Situation und soziale Kompetenzen<br />

Familiäre Bindungen bestehen meist nicht oder sind abgebrochen, der Bewohner<br />

verfügt über kein tragfähiges soziales Stützsystem. Es besteht jedoch die Bereit-<br />

67

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!