Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...
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gesundheitsfördernde und eine psychohygienische Maßnahme. Dies gilt insbesondere<br />
für die Sporttherapie mit ihrer präventiven oder rehabilitativen Ausrichtung.<br />
Indikationen<br />
Ausgangspunkt für die sporttherapeutischen Maßnahmen sind die bei den Bewohnern<br />
vorhandenen Funktionsressourcen. Es wird versucht, mit den Mitteln des<br />
Sports eine Verbindung zwischen dem aktuellen Ist-Zustand, den abrufbaren Bewegungserinnerungen<br />
und dem gewünschten Soll-Zustand zu erreichen.<br />
Neben der Primärerkrankung Alkohol- und/oder Medikamentenabhängigkeit<br />
gibt es bei den Bewohnern meist zahlreiche Sekundärschädigungen physischer,<br />
psychischer oder emotionaler Art. Diese teilweise ebenfalls schon chronifizierten<br />
Erkrankungen erfordern eine interdisziplinäre Betreuung, in der Sport und Bewegung<br />
wichtige therapeutische Mittel sind.<br />
Ziele<br />
Die Ziele der Sporttherapie sind sowohl individuell auf das jeweilige Krankheitsbild<br />
jedes einzelnen Bewohners ausgerichtet, als auch personenübergeordnet im<br />
gruppendynamischen Sinn.<br />
Übergeordnetes Ziel ist dabei, eine Situation zu schaffen, in der der Bewohner<br />
Spaß und Freude erleben kann. Dadurch ensteht zwischen dem Sporttherapeuten<br />
und dem Bewohner Kooperation und Vertrauen, auf deren Basis sich eine Motivierung<br />
zu Aktivität und Verhaltensmodifizierung entwickeln kann, die das Erreichen<br />
weiterer Ziele ermöglicht (Edelmeyer, 1995). Im Einzelnen sind dies:<br />
• Anregung <strong>zur</strong> Wahrnehmung des eigenen Körpers<br />
• Entwicklung realistischer Selbsteinschätzung des eigenen Könnens<br />
• Erleben und die sukzessive Förderung der momentan vorhandenen physischen<br />
Leistungsfähigkeit (Koordination, Beweglichkeit, Kraft und mit Einschränkung<br />
Ausdauer)<br />
• Vermitteln von Fertigkeiten aus dem Bereich des Sports und der Bewegung, die<br />
auch in die Freizeit transferiert werden können<br />
• Förderung von Fantasie und Kreativität, verbunden mit dem Abbau von unangemessenen<br />
und kontaktbeeinträchtigenden Hemmungen sich selbst oder anderen<br />
Menschen gegenüber<br />
• Unterstützung beim Erlernen von sozialen Verhaltensweisen. Hierbei steht das<br />
Begreifen und Anerkennen von Regeln, Respektieren der eigenen und der<br />
Grenzen anderer, Umgang mit Aggression sowie das Vermitteln von Ritualen<br />
im Vordergrund (Edelmeyer und Huißmann, 1998)<br />
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