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Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...

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der zahlreichen Verordnungen, die Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln, diagnostische<br />

Maßnahmen wie Gewichtskontrolle, Kontrolle des Blutdrucks und des<br />

Blutzuckers etc. sowie die Veranlassung individueller diätetischer Maßnahmen<br />

und Sonderkost entsprechend ärztlicher Anordnungen. Durch die Anwesenheit<br />

von geschulten Mitarbeitern rund um die Uhr ist erste Hilfe und Krisenintervention<br />

bei Anfällen, Dekompensationen, Unfällen, Herz- und Kreislaufproblemen<br />

u.a. gewährleistet.<br />

Krankenschwestern und -pfleger begegnen den Bewohnern nicht nur während<br />

der Sprechstunde oder der Medikamentenausgabe, sondern in vielfältigen anderen<br />

Situationen wie Gruppenstunden, Kaff ertrinken, Ausflügen oder bei Gesprächen<br />

auf dem Hur. Sie sind in die soziotherapeutische Betreuung eingebunden und arbeiten<br />

in den Teams und in der Betreuung auch als Cotherapeuten mit. Im Sinne<br />

einer ganzheitlichen Versorgung und Unterstützung schaffen sie damit bei den<br />

Bewohnern Bereitschaft, Vertrauen und Motivation für die Inanspruchnahme medizinischer<br />

Behandlung und pflegerischer Maßnahmen.<br />

Diese Einbindung ermöglicht es auch, Bewohnern, die schwer erkranken und<br />

sterben, eine angemessene Begleitung in dieser Phase ihres Lebens geben zu können.<br />

Die gewachsenen Beziehungen, die vertraute Umgebung und die professionelle<br />

Unterstützung sind gute Hilfen auf ihrem letzten Weg. Sterbebegleitung ist<br />

ein individueller und sehr persönlicher Prozess, der von Bewohnern und Mitarbeitern<br />

viel abverlangt.<br />

Die Bewohner bringen in den alltäglichen Kontakten dieses Thema oft selbst<br />

<strong>zur</strong> Sprache oder deuten es an. Die Mitarbeiter greifen dieses als Angebot auf und<br />

gehen darauf ein. Wenn es möglich ist, gestalten sie mit interner wie externer Unterstützung<br />

(Pfarrer, Hospizgruppe, Berater) gemeinsam mit dem Bewohner und<br />

eventuell seinen Angehörigen und gesetzlichem Betreuer eine ihm entsprechende<br />

Begleitung seines Sterbens und Abschieds.<br />

3.5 Gruppenbetreuung<br />

Vertrauen zu gewinnen braucht Zeit und Sicherheit. Unsere Bewohner weisen<br />

meist beträchtliche Störungen der sozialen Kommunikation und Interaktion auf.<br />

Ein Teil dieser Störungen kann möglicherweise bereits vor der Abhängigkeitsentwicklung<br />

vorhanden gewesen sein und diese mitbedingt haben. Viele Auffälligkeiten<br />

im Sozialverhalten sind vermutlich jedoch als Folge des Suchtmittelmissbrauchs<br />

zu sehen und zeigen sich in Rückzug, sozialer Isolation, Vereinsamung,<br />

Angst und Unsicherheit in sozialen Situationen, Konfliktvermeidung, Störungen<br />

des Selbstbildes, unangemessenem distanz- oder taktlosem Verhalten und vielem<br />

mehr. Eine feste und kontinuierliche therapeutische Gruppe mit einem Bezugstherapeuten<br />

bietet ein positives Erfahrungs- und korrigierendes Lernfeld <strong>zur</strong> Entwicklung<br />

(verlorengegangener) sozialer Kompetenzen, angemessener Selbstwahrnehmung<br />

und Selbstsicherheit.<br />

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