Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Wirkfaktoren in der Gruppentherapie sind nach Yalom (1974): • die offenen Rückmeldungen darüber, was das eigene Verhalten bei anderen bewirkt • das offene Äußern und Erleben von Gefühlen in der Gruppe (Katharsis) • das Gefühl der Zusammengehörigkeit in der Gruppe (Gruppenkohäsion) • Einsicht in das eigene seelische Funktionieren • Entwicklung von Techniken des mitmenschlichen Umgangs • die Erfahrung, für das eigene Leben letztlich selbst verantwortlich zu sein • die Erkenntnis, mit seinem Leiden nicht alleine dazustehen, sondern es mit anderen zu teilen (Universalität des Leidens) • „Einflößen von Hoffnung" durch das Erleben, wie andere ihre Probleme lösen konnten oder mit ihren Problemen besser zurechtkommen • die Erfahrung zu machen, für andere wichtig zu sein, ihnen helfen zu können und Hilfe zu erhalten (Altruismus) • „Die korrigierende Rekapitulation der primären Familiengruppe", durch das Wiedererleben ähnlicher Beziehungssituationen, wie sie in der Familie bestanden haben • Ratschläge und Anleitung durch andere Gruppenmitglieder und Betreuer • nachahmendes Verhalten (Imitation). Aufgrund der vielfältigen Lemerfahrungen, die die Arbeit in Gruppen bietet, lautet ein Grundsatz der soziotherapeutischen Behandlung: Soviel Einzeltherapie wie nötig, soviel Gruppentherapie wie möglich. Der Bewohner sollte grundsätzlich die Bereitschaft mitbringen, sich in seine Bezugsgruppe zu integrieren und an den Gruppenveranstaltungen teilzunehmen. Ist ihm dies etwa aus Angst oder sonstigen Gründen nicht möglich, kann er kürzer an der Gruppe teilnehmen oder vorübergehend von der Gruppenteilnahme freigestellt werden. Im Trainingsbereich (s. Kap. 4.3) ist die Teilnahme an Gruppenveranstaltungen nicht obligatorisch. Ausgehend vom Störungsbild unserer Bewohner liegen die Ziele der Gruppentherapie in der Wiedererlangung von sozialen Fälligkeiten und Kompetenzen, in der Übernahme von Verantwortung für sich selbst und andere, in der Entwicklung von Respekt, Wertschätzung, Akzeptanz und Geborgenheit, im Erlernen einer realistischeren Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie einer verbesserten Kritikfähigkeit. Auch kognitive Fälligkeiten wie Gedächtnisfunktionen, Planungs- und Problemlöseverhalten, Konzentration und Aufmerksamkeit werden durch die Gruppentherapie trainiert. Auch wenn die genannten Zielbereiche explizit Gegenstand der Gruppentherapie sein können, werden sie meist durch die Interaktion in der Gruppentherapie indirekt angesprochen und eingeübt. Die Gruppe selbst dient meist als Forum zur Planung und Organisation, Strukturierung, Einübung, Reflexion und Nachbesprechung des Zusammenlebens und des Alltags im soziotherapeutischen Heim. 38
Themen und Inhalte der Gruppentherapie sind unter anderem: • Tages- und Wochenplanung • Organisatorische Absprachen • Das Einüben von Tagesstruktur, Unterstützung bei der Eigenstrukturierung, Freizeitplanung und Gestaltung von Festen, Geburtstagsfeiern, Ausflügen etc. • Organisation und Üben von Fertigkeiten im Haushalt, Zimmer- und Hausputz, Wäschepflege etc. • Abbau von ausgrenzendem Verhalten (Unsauberkeit, schlechte Tischmanieren etc.) • Lebenspraktisches Training (z.B. Hygiene, Einkäufe, Benutzung von Verkehrsmitteln, Telefonieren etc.) • Schaffung eines Gruppengefühls und einer Atmosphäre von Geborgenheit, Wärme und Wertschätzung • Entwicklung von Heimatgefühl • Beziehungsklärung • Wahrnehmung und Ausdruck von Bedürfnissen und Gefühlen • Erlernen von positivem Erleben und Handeln • Abbau von Unsicherheit und Angst • Besprechen von Lebensthemen und Entwicklung von Lebensperspektiven • Training von Konflikt- und Kritikfähigkeit • Förderung der Frustrationstoleranz • Toleranz- und Hexibilitätstraining • Selbstbehauptungstraining • Training von Gedächtnis-, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen • Orientierungstraining • Wahrnehmungstraining • Einüben von Planungskompetenzen • Entwicklung eines Gesundheitsbewusstseins und von Verantwortung für den eigenen Körper • Kognitive und emotionale Akzeptanz der Abhängigkeit • Information zur Abhängigkeit • Ablehnungstraining • Aufarbeitung von Rückfällen • Entwicklung zufriedener Abstinenz. Die Behandlungselemente der Gruppenbetreuung sind methoden- und therapieschulenübergreifend. Das therapeutische Repertoire ist breit. Leitprinzip ist das handlungs- und lösungsorientierte therapeutische Vorgehen auf der Basis lerntheoretischer und systemischer Konzepte. Je nach Situation, Problemstellung, Zielsetzung und Möglichkeiten des Einzelnen und der Gruppe werden unterschiedliche therapeutische Methoden und Interventionen wie themen-zentriertes Arbeiten, Selbstbehauptungstraining, Selbsterfahrung, Rollenspiele, Rollentausch, Körperund Bewegungsübungen, Arbeit mit kreativen Medien und Material, Fantasiereisen, Wahrnehmungsübungen etc. angewandt. 39
Seite 2 und 3: Alle Rechte, insbesondere das Recht
Seite 4 und 5: 5 Betreuungsbausteine 74 5.1 Arbeit
Seite 6 und 7: Das hier vorliegende Gesamtkonzept
Seite 8 und 9: 1 Einleitung Bereits im Jahre 1975
Seite 10 und 11: wohnguppe für einen Teil der Bewoh
Seite 12 und 13: 2 Allgemeine Grundlagen 2.1 Was ist
Seite 14 und 15: Alle waren in Gruppen unterteilt, d
Seite 16 und 17: dungsstand, fehlende Schulabschlüs
Seite 18 und 19: einen höheren Wert (Leben, Gesundh
Seite 20 und 21: geeignete alternative suchtmittelfr
Seite 22 und 23: dem Anlass angemessene Kleidung, K
Seite 24 und 25: und Anerkennung. Sie fördern somit
Seite 26 und 27: handlungsmotivation" oder Freiwilli
Seite 28 und 29: Abbildung 1: Neuropsychologische Di
Seite 30 und 31: ten. Darüber hinaus erhält der Be
Seite 32 und 33: Grundlage und Ausgangspunkt für ei
Seite 34 und 35: Bedingungen und Rahmen Die Bewohner
Seite 38 und 39: Gruppenbetreuung findet immer in de
Seite 40 und 41: • Abhängigen mit geringer ausgep
Seite 42 und 43: Kognitives Leistungsvermögen Es be
Seite 44 und 45: Selbstwirksamkeitserwartung, Selbst
Seite 46 und 47: erfolgserlebnisse und dauernde Übe
Seite 48 und 49: und die optimale Weiterbetreuung ge
Seite 50 und 51: len Eigenschaften und Möglichkeite
Seite 52 und 53: Realitätsanpasssung, Störungen de
Seite 54 und 55: Demjenigen Bewohner, bei dem keine
Seite 56 und 57: Sommerfest, St. Martin, Nikolaus et
Seite 58 und 59: Versorgung nicht ausreichend ausgeb
Seite 60 und 61: Gerade für diese Bewohnergruppe si
Seite 62 und 63: Psychische Befunde Häufig liegen d
Seite 64 und 65: alten Filmen, gemeinsames Kochen fr
Seite 66 und 67: schaft und Fähigkeit zur Integrati
Seite 68 und 69: Personelle Voraussetzungen Neben de
Seite 70 und 71: • Gravierende amnestische oder be
Seite 72 und 73: 5 Betreuungsbausteine Neben den im
Seite 74 und 75: auf der kognitiven Ebene die Förde
Seite 76 und 77: Haustechnik/ Renovierung Im Rahmen
Seite 78 und 79: tenzen soll den Bewohnern zu größ
Seite 80 und 81: Rahmenbedingungen Der beschäftigun
Seite 82 und 83: • Erzeugen von Aufmerksamkeit und
Seite 84 und 85: Räumliche Ausstattung Die Sportthe
Seite 86 und 87:
Schädigungen der Strukturen des li
Seite 88 und 89:
Wesentliche Eigenschaften neuropsyc
Seite 90 und 91:
-Strategien sind Inhalte indikative
Seite 92 und 93:
• Sambagruppe • Trommeln An „
Seite 94 und 95:
ildungen unterstützen diese Mitarb
Seite 96 und 97:
Sie übernimmt die Verantwortung f
Seite 98 und 99:
verband Sucht 3 , im Wissenschaftsr
Seite 100 und 101:
Kompetenzentwicklung. Die Informati
Seite 102 und 103:
• nach innen als Lenkungs- und St
Seite 104 und 105:
So wird über die Auswirkung der ne
Seite 106 und 107:
und Pflichten der Bewohner. Nach de
Seite 108 und 109:
Kissel, A., Simonis-Gaillard, U. (2
Seite 110 und 111:
Fachausschuss Soziotherapie des AHG
Seite 112 und 113:
Steingass, H.-R, Verstege, R. (1995
Seite 114 und 115:
Anhang 1 verheiratet/zusammenlebend
Seite 116 und 117:
Anhang 1 Mind er be gabung Polyneur
Seite 118 und 119:
Anhang 2 Höhe noch abzuzahlender S
Seite 120 und 121:
Anhang 2a Name: Geburtsname: _ geb.
Seite 122 und 123:
Anhang 2a 4. SONSTIGE WESENTLICHE D
Seite 124 und 125:
Anhang 3 Soziotherapie der AHG Basi
Seite 126 und 127:
Anhang 3 112 Leistunqsbeurteilunq 1
Seite 128 und 129:
Anhang 3 14. O Keine der genannten
Seite 130 und 131:
mg 3 Teil C: Einrichtungsspezifisch
Seite 132 und 133:
Anhang 3 Beurteilung von Alltagsakt
Seite 134 und 135:
Anhang 3 309 Findet sich außerhalb
Seite 136 und 137:
Anhang 3 319 "Umgang mit Krankheite
Seite 138 und 139:
Anhang 4 m Soziotherapie der AHG Be
Seite 140 und 141:
Anhang 6 Soziotherapie der AHG 1 Or
Seite 142 und 143:
Anhang 6 Bemerkungen: Gesamtinspekt
Seite 144 und 145:
Anhang 6 terschiedlichen körperlic
Seite 146 und 147:
[•••jl Soziotherapie der AHG
Seite 148 und 149:
Anhang 9 Nr. 1 2 3 4 a) b) c) d) a)
Seite 150 und 151:
Anhang 10 Zwischen Soziotherapie de
Seite 152 und 153:
Anhang 10 4. An Schlüsseln werden
Seite 154 und 155:
Anhang 10 c) der Bewohner Selbstzah
Seite 156 und 157:
Anhang 10 Erklärungen zur Aufnahme
Seite 158:
Kurzporträt: Die AHG Die AHG Allge
Alle anzeigen

Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?