Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...
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schaft und Fähigkeit <strong>zur</strong> Integration in eine Gruppe oder Gemeinschaft; auffällig<br />
ist eine fehlende „Übung" im Umgang mit anderen Menschen.<br />
Lebenspraktische Kompetenzen<br />
Alltägliche Angelegenheiten wie Besorgungen, Pflege des Zimmers und der Wäsche,<br />
Einhalten von Zeiten und Terminen, Zubereitung kleiner Mahlzeiten usw.<br />
können unter beschützenden und stabilisierenden Bedingungen selbständig oder<br />
mit geringen Hilfen bewältigt werden. Es besteht die Bereitschaft und Fälligkeit zu<br />
regelmäßiger arbeitstherapeutischer bzw. behinderungsgerechter Betätigung entweder<br />
in einem der heiminternen Arbeitsbereiche oder einer Behindertenwerkstatt.<br />
Kontraindikationen<br />
• Nicht nur vorübergehende psychische und/oder physische Über- oder Unterforderung<br />
durch das Betreuungsprogramm (oder Teilen davon) derWohngruppe.<br />
• Dauerhafte Missachtung des Abstinenzgebotes in der Einrichtung, erklärter<br />
Wille, weiter nicht auf Alkohol oder abhängigkeitserzeugende Medikamente<br />
verzichten zu wollen.<br />
• Persönlichkeitsstörungen oder Störungen der Impulskontrolle, die ein Zusammenleben<br />
mit anderen im vorgegebenen Rahmen verhindern (Gewalttätigkeit,<br />
Pyromanie etc.).<br />
• Selbst- oder Fremdgefährdung, akute Suizidalität.<br />
Ziele<br />
Vorrangiges Ziel der Arbeit in der Wohngruppe ist es, jedem Bewohner ein zuverlässiges<br />
und tragfähiges soziales Gefüge und die Möglichkeit zu vertrauensvollen<br />
persönlichen Beziehungen sowohl zu Mitbewohnern als auch zu Betreuern zu bieten.<br />
Darüber hinaus sollen die Bewohner die Möglichkeit erhalten, eine zuverlässige<br />
und sinnvolle Tages-, Wochen- und Jahresstruktur nach ihren Fälligkeiten und<br />
Bedürfnissen zu gestalten und langfristig beizubehalten (Evertz, Höppner, Könenberg<br />
und Tichelbäcker, 1995).<br />
Angestrebt ist die verbindliche und regelmäßige Teilnahme an der Arbeitstherapie<br />
im Haus oder außerhalb in einer beschützenden Werkstatt. Weitere betreuerische<br />
Ziele bestehen in der Förderung einer differenzierten Selbst- und Fremdwahrnehmung,<br />
der Erweiterung der sozialen Kompetenz, des Verständnisses und<br />
der Akzeptanz der eigenen Stärken und Schwächen sowie der Entwicklung eines<br />
angemessenen Umgangs mit Konflikten.<br />
Darüber hinaus gelten auch bei dieser Bewohnergruppe die allgemeinen Therapieziele,<br />
wie sie bereits in Kapitel 4.1 für die Heimgruppe definiert wurden. Dies<br />
betrifft auch die Förderung des Abstinenzwunsches und der Abstinenzbereitschaft.<br />
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