Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...
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einen höheren Wert (Leben, Gesundheit, Verstand etc.) zu finden. Es geht darum<br />
zu klären, warum er in welchen Situationen getrunken hat und welches die zentralen<br />
Motive seines Trinkens waren, ehe es sich verselbständigt hat. Erst wenn er die<br />
auslösenden und stabilisierenden Gründe für seine Abhängigkeit deutlicher sieht,<br />
kann er sich klarer für andere, wirksamere und gesündere Verhaltensalternativen<br />
entscheiden. Erst dann kann er sich klarer eigene Ziele setzen und diese verfolgen.<br />
Eigene, selbstgesetzte Ziele, darauf weist Körkel (1999) hin, sind nicht nur bei<br />
klinischem Problemverhalten im <strong>Allgemeine</strong>n, sondern auch bei Suchtverhalten im<br />
Besonderen, verhaltenswirksamer als fremdgesetzte. Dies gilt ausdrücklich auch<br />
für hirnorganisch stärker beeinträchtigte oder intelligenzgeminderte Bewohner, die<br />
in ihrer Introspektionsfähigkeit eingeschränkt sind. Gerade diese müssen wir besonders<br />
dabei unterstützen, einfach klarer zu sehen und ihre Ziele zu klären.<br />
Problemaktualisierung oder Prinizip der realen Erfahrung<br />
Bei diesem Prinzip geht es uns darum, dem Bewohner im Rahmen der Therapie<br />
die Problembereiche, die bewältigt werden sollen, real erfahrbar und erlebbar zu<br />
machen. Dies geschieht im Zusammenleben in der therapeutischen Gemeinschaft<br />
mit dem ganzen Spektrum von möglichen Beziehungskonstellationen, die ein<br />
enormes Lern- und Übungsfeld für die Entwicklung sozialer Kompetenzen bieten.<br />
Alltags- und handlungsorientierte therapeutische Verfahren ermöglichen es dem<br />
Bewohner, Probleme, Schwierigkeiten, kritische Situationen, unangenehme Stimmungen<br />
etc. zu erleben und mit therapeutischer Unterstützung Lösungen für sich<br />
zu suchen und zu finden.<br />
Ressourcenorientierung<br />
Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch über eigene Potenziale und Ressourcen<br />
verfügt, um seine Situation zu verändern. Das therapeutische Setting schafft ein<br />
Klima, innerhalb dessen der Bewohner seine Stärken, seine noch erhaltenen Möglichkeiten<br />
und Potenziale erfahren kann. Dies können wir am ehesten durch eine<br />
stabile, unterstützende, wertschätzende, aufbauende und fördernde therapeutische<br />
Beziehung ermöglichen. Insofern ist die Therapiebeziehung eine der wichtigsten<br />
Ressourcen (Huf, 1992).<br />
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