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Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...

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Gruppenbetreuung findet immer in der jeweiligen Bezugsgruppe (Gruppengroße<br />

max. zwölf Pers.) mit einem konstanten Bezugstherapeuten statt. Die wöchentliche<br />

Frequenz liegt im Durchschnitt bei drei Sitzungen von 45- bis maximal<br />

90-minütiger Dauer. Die Einheiten sollten nicht ohne zwingenden Grund zu lang<br />

oder ohne Pausen gestaltet werden, um das Aufnahme- und Konzentrationsvermögen<br />

der Bewohner nicht zu überfordern. Die Sitzungen finden im Gemeinschaftsraum<br />

der jeweiligen Gruppe statt.<br />

3.6 Therapeutische Einzelkontakte<br />

Neben den gruppentherapeutischen Kontakten finden auch therapeutische Einzelkontakte<br />

statt. Therapeutische Einzelkontakte können aus verschiedenen Gründen<br />

angezeigt sein. Indikationen für Einzelkontakte sind u. a. in der Gruppe nicht bearbeitbare<br />

Konflikte oder Probleme, Gespräche über angst- oder schambesetzte<br />

Themen, Krisenintervention, Rückfallbearbeitung, Beruhigung eines Bewohners<br />

bei hochgradiger Erregung, Suizidgefährdung, Bearbeitung von Trauerreaktionen<br />

oder traumatischen Erlebnissen und vieles mehr. Darüber hinaus findet etwa im<br />

Hirnleistungstraining oder beim Erlernen alltagspraktischer Kompetenzen regelmäßig<br />

individuelle Einzelbetreuung statt.<br />

Therapeutische Einzelkontakte sollen einen Raum schaffen, innerhalb dessen<br />

emotionale Nähe, vertrauensvolle Atmosphäre und Gespräche über Sorgen, Nöte,<br />

Freude, Ärger, Trauer und Scham möglich sind. Sie haben einen stützenden Charakter<br />

und können ängstliche und instabile Bewohner behutsam auf die unter Umständen<br />

als bedrohlich erlebte Gruppensituation vorbereiten.<br />

Die therapeutischen Interventionen müssen nicht notwendigerweise den typischen<br />

Charakter einer klassischen psychotherapeutischen Einzeltherapie haben.<br />

Sie können manchmal wirksamer bei (nicht offiziell als Therapie deklarierten) Gesprächen,<br />

Spaziergängen, Besuchen, Einkaufsbummeln oder beim Kaffeetrinken<br />

sein. Therapeutische Maßnahmen <strong>zur</strong> Verbesserung lebenspraktischer Kompetenzen<br />

sind teilweise nur in Einzelbetreuung durchzuführen (Orientierungs- und<br />

Wegetraining, Benutzung von Verkehrsmitteln, Hygienetraining etc.). Das Gleiche<br />

gilt für verhaltenstherapeutisches Expositionstraining oder andere Verfahren bei<br />

Phobien und Panikstörungen. Bestimmte Verfahren des Hirnleistungstrainings<br />

(beispielsweise am Computer) sind gleichfalls nur in Einzelbetreuung durchzuführen.<br />

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