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Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...

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gen Kapiteln dargestellt. Alle Therapieziele müssen für jeden einzelnen Klienten<br />

präzisiert, konkretisiert und operationalisiert werden.<br />

Erstes Ziel der Betreuung unserer Bewohner ist immer die Sicherung ihres möglichst<br />

gesunden Überlebens und die Symptom-Minimierung. Der nächste Schritt in<br />

der Betreuung ist die Unterstützung des Bewohners bei der Integration in seine<br />

Stammgruppe und in die Hausgemeinschaft. Erst mit der Sicherheit in der Gruppe<br />

und ihrer Unterstützung kann er neue Erfahrungen machen, eigene Fälligkeiten<br />

entdecken oder wiederentdecken, weiterentwickeln und neue, alternative Verhaltensweisen<br />

ausprobieren. <strong>Allgemeine</strong> Betreuungsziele sind die Verbesserung der<br />

körperlichen Befindlichkeit und die Verbesserung der Fähigkeiten und Kompetenzen<br />

auf motorischer, psychischer, sozialer, kognitiver und lebenspraktischer Ebene.<br />

Der Bewohner soll dabei unterstützt werden, das für ihn höchstmögliche Maß<br />

an Selbständigkeit und Autonomie zu erreichen.<br />

Betreuungsziele auf medizinisch-körperlicher Ebene sind die somatische Stabilisierung<br />

des Bewohners und die Verhinderung weiterer körperlicher Schädigungen.<br />

Dies wird durch medizinische Behandlung und pflegerische Betreuung, notwendige<br />

medikamentöse Behandlung, regelmäßige und ausgewogene Ernährung<br />

und vor allem durch die Sicherstellung der Abstinenz und eines suchtmittelfreien<br />

Umfeldes gewährleistet. Weitere Ziele sind der verantwortliche Umgang mit dem<br />

eigenen Körper und seinen Bedürfnissen sowie die Entwicklung eines Gesundheits-<br />

und Hygienebewusstseins. Dazu gehören das Wissen um Verhaltensweisen,<br />

die gesundheitsfördernd (gesunde Ernährung, angemessene Bewegung, ausreichender<br />

Schlaf etc.) und gesundheitsschädigend (Alkohol, Rauchen, mangelnde<br />

Hygiene, Bewegungsmangel etc.) sind sowie der Erwerb (oder Wiedererwerb) von<br />

Kompetenzen der Körperpflege (Waschen, Duschen, Zahnpflege, Haarpflege, Nägelschneiden<br />

etc.).<br />

Neben der Wiederherstellung und Verbesserung der altersangemessenen körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit im motorisch-funktionellen Bereich wird auch eine Verbesserung<br />

der Körperwahrnehmung und Körpererfahrung des Bewohners angestrebt,<br />

um damit eine Grundlage für eine überdauernde Motivation zu gesunder<br />

körperlicher Aktivität zu schaffen.<br />

Ein weiteres Ziel ist das Erlernen von Entspannungsmöglichkeiten.<br />

Einzelne Bewohner können Selbsthilfekompetenzen im Umgang mit ihren Erkrankungen<br />

durch Diabetikerschulung, Gehtraining o.a. entwickeln.<br />

Betreuungsziele auf psychischer Ebene sind in erster Linie Zufriedenheit, Lebenslust<br />

und Lebensfreude. Auf der Basis von in der Gruppe erlebter Wertschätzung,<br />

Solidarität, Unterstützung, Geborgenheit und Sicherheit kann in der Auseinandersetzung<br />

und Interaktion mit anderen Selbsterleben, Selbstempathie und die<br />

Wahrnehmung, das Zulassen, Differenzieren und Äußern der eigenen Gefühle und<br />

Bedürfnisse gefördert werden. Es können neue Erfahrungen gemacht und neue<br />

Verhaltensweisen ausprobiert werden. Erst durch das Erleben eigener Möglichkeiten<br />

und Grenzen, eigener Ressourcen, Potenziale und Defizite, durch realistische<br />

Planung und Durchführung konkreter Entwicklungsschritte sind Veränderungen<br />

möglich. Durch real erlebte Bewältigungserfahrung wird die Entwicklung von<br />

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