Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...
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Selbstwirksamkeitserwartung, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein möglich<br />
und der eigene Handlungsspielraum erweitert. Damit wachsen Zuversicht und Gelassenheit<br />
gegenüber früher Angst auslösenden Situationen, Problemen und Stimmungen.<br />
In der Auseinandersetzung mit anderen können Konfliktfähigkeit, Frustrationstoleranz<br />
und die Fähigkeit <strong>zur</strong> Konfliktbewältigung entwickelt werden.<br />
Ziel ist auch die Klärung der Motive für den Suchtmittelmissbrauch, der auslösenden<br />
und stabilisierenden Bedingungen für die Abhängigkeit. Erst dann sind<br />
Entscheidungen für andere, abstinente, gesündere und wirksamere Verhaltensalternativen,<br />
neue Perspektiven und Lebensentwürfe möglich.<br />
Zentrale weitere Ziele sind bessere Lebensqualität und Genussfähigkeit sowie<br />
ein höchstmögliches Maß an Autonomie, Selbstverantwortung und Unabhängigkeit<br />
(auch von Suchtmitteln).<br />
Gegebenenfalls in einzeltherapeutischen Kontakten oder aber in speziellen indikativen<br />
Gruppen werden Bewältigungsstrategien für Bewohner mit Angst und depressiven<br />
Störungen vermittelt.<br />
Betreuungsziele auf sozialer Ebene sind die Aufnahme und Gestaltung sozialer<br />
Beziehungen, die Integration in die Gemeinschaft und die Entwicklung von Beziehungs-<br />
und Kontaktfähigkeit. Innerhalb des Lernfeldes der Gruppe kann durch<br />
reale Problemerfahrungen der Umgang mit Kritik und Misserfolg und die Fähigkeit,<br />
Forderungen stellen und ablehnen zu können, erlernt werden. Psychosoziale<br />
Kompetenzen wie Selbstsicherheit, Selbstbehauptung, adäquates Konfliktverhalten<br />
und angemessenes Kontakt- und Kommunikationsverhalten sind weitere angestrebte<br />
Ziele. Da, wo es möglich und gewünscht ist, wird eine (Re)integration in<br />
die Herkunftsfamilie unterstützt.<br />
Betreuungsziele auf kognitiver Ebene sind die Verbesserung kognitiver Fähigkeiten<br />
wie Gedächtnisfunktionen, Orientierung, Konzentration, Aufmerksamkeit,<br />
Handlungsplanung etc., bei schwerer beeinträchtigten Bewohnern die Handhabung<br />
und Nutzung externer Gedächtnis- und Orientierungshilfen wie Plänen, Kalendern,<br />
speziellen Signalarmbanduhren oder transportablen elektronischen Organizern<br />
(Kissel und Simonis-Gaillard, 2000).<br />
Betreuungsziele auf lebenspraktischer Ebene sind die möglichst autonome und<br />
selbständige Bewältigung von Anforderungen des alltäglichen Lebens und die Unabhängigkeit<br />
von Pflege und Betreuung. Zu den angestrebten Betreuungszielen<br />
gehören selbständige und eigenverantwortlich durchgeführte Körperhygiene,<br />
selbständiges An- und Auskleiden, Pflege des Wohnbereiches, der Wäsche und<br />
der Kleidung, selbständiges Essen und Trinken und gegebenenfalls Zubereitung<br />
des Essens, selbständiger, verantwortungsbewusster Umgang mit Geld, Erledigung<br />
von Einkäufen, Besorgungen, Behördengänge, Orientierung im Haus und außerhalb<br />
des Hauses, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Benutzung des Telefons<br />
und vieles mehr. Zu den wesentlichen Alltagskompetenzen gehören auch Freizeitplanung<br />
und Freizeitgestaltung.<br />
Abstinenzfördernde Betreuungsziele sind die Stabilisierung des Abstinenzwunsches<br />
und der Abstinenzzuversicht, die Bewältigung alltäglicher Belastungssituationen<br />
und ein zufriedenes Leben ohne Suchtmittel. Voraussetzung dafür ist die<br />
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