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Gesamtkonzept zur Soziotherapie - AHG Allgemeine ...

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mung abhanden gekommen. Beschäftigungstherapie fördert durch gezielte Übungen<br />

(Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten) eine differenziertere Sinneswahrnehmung<br />

und Genussfähigkeit. Sinneswahrnehmungen können auch durch<br />

alltagspraktische Tätigkeiten wie gemeinsames Einkaufen, Kochen, Abschmecken,<br />

Probieren und Essen trainiert werden.<br />

Methoden der Beschäftigungstherapie<br />

Der Beschäftigungstherapeut ist bei seiner Arbeit nicht auf ein einziges Verfahren<br />

festgelegt. Er wählt -je nach Ziel der Intervention - zwischen verschiedenen Methoden.<br />

Bei der kompetenzzentrierten Methode geht es darum, verlorengegangene oder<br />

verborgene Fälligkeiten und Kompetenzen zu trainieren. Als Therapiemittel dienen<br />

neben handwerklichen Techniken auch lebenspraktische Tätigkeiten und Freizeitaktivitäten.<br />

Meist handelt es sich um umschriebene Aufgaben (Herstellung<br />

eines Bilderrahmens oder einer Schachtel), die mündlich oder schriftlich gestellt<br />

werden. Die Bewohner haben die Möglichkeit, Materialien (Pappe, Holz, Metall,<br />

Ton o.a.) und Thema mit auszusuchen und mitzubestimmen. Bei der kompetenzzentrierten<br />

Methode geht es um das Training verlorengegangener oder verborgener<br />

Fälligkeiten, um die Anwendung von Arbeitstechniken, um Arbeitsplanung,<br />

Arbeitsstrukturierung, Genauigkeit, Sorgfalt und Arbeitsqualität.<br />

Des Weiteren gibt es die ausdruckszentrierte Methode, bei der vorzugsweise mit<br />

bildnerischen und „formgebenden" Materialien und Techniken gearbeitet wird.<br />

Hier liegt der Schwerpunkt darin, vorbewussten Empfindungen und Gedanken<br />

Raum zu geben, sie „Gestalt" werden zu lassen, um sie auf eben diesem Wege<br />

zum Ausdruck bringen zu können. Oft werden solche Gefühle erstmals über diese<br />

Ebene greifbar und bewusst. Bei diesem Verfahren werden seitens des Beschäftigungstherapeuten<br />

klare Themen und Materialien vorgegeben. Eine Aufgabe könnte<br />

beispielsweise die Darstellung der eigenen Person als Tier, Baum oder Gebäude<br />

in einem Bild oder in einer Tonarbeit sein. Neben dem Produktionsprozess ist hier<br />

die Besprechung und Reflexion der Arbeit von besonderer Bedeutung (warum<br />

habe ich gerade dieses Tier gewählt, welche Eigenschaften hat dieses Tier, was hat<br />

das mit mir zu tun? etc.).<br />

Beim dritten Verfahren, der interaktionellen Methode, geht es vorwiegend um<br />

gruppendynamische Prozesse wie Interaktion und Auseinandersetzung in der<br />

Gruppe, Entscheidungsbildung und Entscheidungsfindung, Kooperation und Konkurrenz,<br />

Durchsetzungs- und Kompromissfähigkeit. Hier erfolgen meist nur grobe<br />

Themenvorgaben (gemeinsames Bild, eine große Tonarbeit, ein Modellhaus o.a.)<br />

seitens des Therapeuten.<br />

Am Ende jeder Therapieeinheit erfolgt stets ein Feedback, indem die Bewohner<br />

gemeinsam mit dem Beschäftigungstherapeuten den Verlauf der Behandlungseinheit<br />

reflektieren und zusammenfassen.<br />

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