V Menschen und Ereignisse - Max-Planck-Institut für Astronomie
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104 V. <strong>Menschen</strong> <strong>und</strong> <strong>Ereignisse</strong><br />
Abb. V.1.4: R<strong>und</strong> h<strong>und</strong>ert Astronomen <strong>und</strong> Entscheidungsträger<br />
waren angereist, um die Einweihung des LBT zu<br />
feiern.<br />
Abb. V.1.5: Günther Hasinger, Kurt Mehlhorn <strong>und</strong> Hans-Walter<br />
Rix im Mirror Lab, wo der zweite Hauptspiegel poliert wird.<br />
Das LBT wurde von einem internationalen Konsortium<br />
geplant <strong>und</strong> gebaut: Fünf deutsche <strong>Institut</strong>e unter der<br />
Leitung des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Astronomie</strong> (MPIA)<br />
in Heidelberg sind insgesamt zu einem Viertel beteiligt.<br />
Ihr Beitrag zur Realisierung des LBT konzentriert sich<br />
auf die technologisch anspruchsvollsten Entwicklungen<br />
im Bereich der Ausrüstung des Teleskops mit neuen<br />
Messgeräten. Die dabei gesammelten zukunftsweisenden<br />
Erfahrungen auf technologischem Neuland werden bei<br />
der Realisierung der Teleskope der nächsten Generation<br />
eine entscheidende Rolle spielen.<br />
Die beiden LBT-Spiegel spannen zusammen eine Fläche<br />
von 110 Quadratmetern auf. Damit erzielen sie die<br />
Leistungsstärke eines einzelnen 12-Meter-Spiegels <strong>und</strong><br />
die Bildschärfe eines einzelnen 23-Meter-Spiegels. Ein<br />
solcher gigantischer Einzelspiegel ist heute nicht realisierbar.<br />
Das Doppelteleskop wird mit Hilfe zweier Leiteinrichtungen<br />
gesteuert. Sie positionieren das Teleskop<br />
<strong>und</strong> sorgen mit Hilfe eines Leitsterns auch <strong>für</strong> die exakte<br />
Nachführung. Das Licht des Leitsterns wird auch<br />
genutzt, um die Verformung des aktiv unterstützten<br />
Hauptspiegels ständig festzustellen <strong>und</strong> zu korrigieren,<br />
so dass er in jeder Lage des Teleskops in seiner<br />
idealen Form gehalten werden kann. Diese beiden<br />
»Acquisition, Guiding- and Wavefront-sensing Units«<br />
(AGW) werden am Astrophysikalischen <strong>Institut</strong> Potsdam<br />
(AIP) gebaut, mit Beiträgen von INAF-Arcetri, von der<br />
Landessternwarte Heidelberg <strong>und</strong> vom MPIA.<br />
Anfänglich werden die Astronomen nur mit einem Spiegel<br />
beobachten, wobei ihnen zunächst eine Primärfokus-