22.07.2013 Aufrufe

V Menschen und Ereignisse - Max-Planck-Institut für Astronomie

V Menschen und Ereignisse - Max-Planck-Institut für Astronomie

V Menschen und Ereignisse - Max-Planck-Institut für Astronomie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

112 V. <strong>Menschen</strong> <strong>und</strong> <strong>Ereignisse</strong><br />

Wie geht die Anmeldung bei der DFG vor sich, was muss<br />

man beachten?<br />

SW: Als Antragsteller muss man sein Forschungsprogramm<br />

<strong>und</strong> sein Ziel sehr genau beschreiben. Und<br />

man muss die voraussichtlich benötigten Personal- <strong>und</strong><br />

Sachkosten abschätzen – Letzteres ist gar nicht so einfach,<br />

weil man ja im Vorhinein gar nicht weiß, wie oft man<br />

beispielsweise zum Beobachten oder zu einer Konferenz<br />

fliegen muss. Außerdem muss man bereits ein <strong>Institut</strong><br />

ausgewählt <strong>und</strong> von dort auch eine Zusage bekommen<br />

haben. Die hatte ich bereits vom MPIA erhalten.<br />

Können Sie nun im Rahmen des Emmy-Noether-<br />

Programms ihre Ideen so gut umsetzen, wie Sie sich das<br />

erhofft haben?<br />

SW: Auf jeden Fall! Die Bedingungen sind aus mei-<br />

ner Sicht nahezu ideal. Vier Jahre lang fördert die DFG<br />

meine kleine Gruppe, zu der ein Doktorand <strong>und</strong> ein<br />

Postdoc gehören. Der Doktorand Alexander Schegerer<br />

arbeitet primär im Bereich der Beobachtungen, <strong>und</strong> der<br />

Postdoc Kacper Kornet ist das starke Rückgrat der Gruppe<br />

als Theoretiker. Die DFG bezahlt unsere Gehälter <strong>und</strong><br />

stellt uns zudem jährlich Sachmittel, beispielsweise <strong>für</strong><br />

Beobachtungs- <strong>und</strong> Tagungsreisen, zur Verfügung. Dazu<br />

kam die Anschaffung einer Multiprozessor-Workstation.<br />

Eine großzügige Förderung. Wahrscheinlich ist damit <strong>für</strong><br />

Sie auch ein erheblicher bürokratischer Aufwand verb<strong>und</strong>en.<br />

SW: Überhaupt nicht. Die Ausgaben <strong>für</strong> Sachmittel<br />

werden bei der DFG beantragt, <strong>und</strong> die bezahlt problemlos<br />

innerhalb des zugesagten Rahmens. Dabei möchte<br />

ich übrigens der Verwaltung des MPIA mein großes Lob<br />

aussprechen. Sie übernimmt <strong>für</strong> mich fre<strong>und</strong>licherweise<br />

die Verwaltungsarbeit. Es ist schon von unschätzbarem<br />

Vorteil, wenn man sich auf seine Forschungsarbeit <strong>und</strong><br />

die der Gruppe konzentrieren kann.<br />

Im Rahmen des Emmy-Noether-Programms soll der Stipendiat<br />

auch die »Befähigung zum Hochschullehrer« erlangen,<br />

wie es bei der DFG heißt. Wie sieht das bei Ihnen<br />

aus?<br />

SW: Ich habe im letzten Semester zum ersten Mal eine<br />

Vorlesung gehalten. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht.<br />

Jedenfalls würde ich später gern als Hochschullehrer ar-<br />

beiten. Das Emmy-Noether-Programm bietet jungen<br />

Leuten – ich bin 31 Jahre alt – wirklich eine gute Möglichkeit<br />

auszuprobieren, ob ihnen der Umgang mit den<br />

Studenten liegt.<br />

Wollen Sie sich noch habilitieren, oder sehen Sie zum<br />

Beispiel in einer Juniorprofessur eine Chance?<br />

SW: Das Emmy-Noether-Programm ist meiner Meinung<br />

nach von der Qualifikation her mit einer Juniorpro-<br />

fessur gleichwertig. Ich möchte mich aber gerne noch habilitieren,<br />

denn im Zweifelsfall steht man mit Habilitation<br />

wohl immer besser da als ohne.<br />

Sie würden demnach Ihren jüngeren Kollegen das Emmy-<br />

Noether-Programm empfehlen?<br />

SW: Auf jeden Fall. Das ist wirklich eine ganz tolle<br />

Sache. Man wird zum ersten Mal in die Verantwortung<br />

<strong>für</strong> ein eigenes Forschungsprogramm gestellt. Und es<br />

ist sehr lehrreich, Verantwortung <strong>für</strong> Kollegen, also vor<br />

allem Doktoranden, zu übernehmen. Aber vor allem bedeutet<br />

es eine große Chance, über vier Jahre hinweg ein<br />

wissenschaftliches Ziel zu verfolgen, das man sich selbst<br />

gesteckt hat.<br />

(Die Fragen stellte Thomas Bührke)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!