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V Menschen und Ereignisse - Max-Planck-Institut für Astronomie

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10 I. Allgemeines<br />

jetzt anlaufenden Projekten, wie den Weltraumteleskopen<br />

HERSCHEL <strong>und</strong> James Webb Space Telescope (JWST)<br />

ein. Wissenschaftler des <strong>Institut</strong>s sind gegenwärtig aktiv<br />

mit Beobachtungsprogrammen am US-amerikanischen<br />

Infrarot-Observatorium SPITZER beteiligt. Dabei geht es<br />

um eine Reihe aufregender Entdeckungen – zum Beispiel<br />

um Staubringe, die sonnenähnliche Hauptreihensterne im<br />

Alter von ein bis drei Milliarden Jahren umgeben – ganz<br />

ähnlich wie der Kuiper-Ring in unserem Sonnensystem<br />

vor etwa zwei Milliarden Jahren (Kap. II.2), um den<br />

Nachweis, dass Supernovae doch nicht wesentlich zum<br />

Staubgehalt der Interstellaren Materie beitragen (wie<br />

neulich irrtümlich festgestellt, vgl. Kap. II.3) <strong>und</strong> um<br />

die Entdeckung eines infraroten Lichtechos, das vom<br />

Neutronenstern im Zentrum des Supernova-Überrestes<br />

Cas A ausgeht: Offensichtlich hat der Neutronenstern, der<br />

bei einer Supernova-Explosion im Jahre 1680 entstand,<br />

noch vor 50 Jahren einen gewaltigen Gammastrahlen-<br />

Ausbruch erlebt, der nun durch den Staub in der weiteren<br />

Umgebung läuft <strong>und</strong> ihn kurzzeitig aufheizt.<br />

Heute ist das <strong>Institut</strong> an einer Reihe internationaler<br />

Kollaborationen zum Bau neuer Großteleskope <strong>und</strong><br />

wissenschaftlicher Instrumente beteiligt. Damit hat<br />

es Zugang zu den bedeutendsten Observatorien der<br />

Erde. Auf der Südhalbkugel ist dies das Very Large<br />

Telescope (VLT) der ESO in Chile mit seinen vier<br />

8-Meter-Teleskopen, die sich zu einer leistungsstarken<br />

interferometrischen Anordnung zusammenschließen lassen.<br />

Auf der Nordhalbkugel ist das MPIA am Large<br />

Binocular Telescope (LBT) in Arizona beteiligt, das<br />

2005 den wissenschaftlichen Betrieb aufnehmen wird.<br />

Dann wird dieses außergewöhnliche Teleskop über zwei<br />

8.4-Meter-Spiegel auf einer gemeinsamen Montierung<br />

verfügen <strong>und</strong> damit das weltweit größte Einzelteleskop<br />

sein. Diese beiden Kooperationen versetzen die Astro-<br />

nomen des MPIA in die Lage, den Nord- <strong>und</strong> Südhimmel mit<br />

erstklassigen Teleskopen zu erforschen. Gleichzeitig beteiligt<br />

sich das <strong>Institut</strong> aktiv an Studien zur Instrumentierung<br />

von Großteleskopen der nächsten Generation, den sogenannten<br />

Extremely Large Telescopes (ELTs).<br />

Abb. I.3: Das Very Large Telescope in den chilenischen Anden.<br />

(Bild: Eso)

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