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V Menschen und Ereignisse - Max-Planck-Institut für Astronomie

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114 V. <strong>Menschen</strong> <strong>und</strong> <strong>Ereignisse</strong><br />

stellare Strukturen gef<strong>und</strong>en worden, obwohl die wahre<br />

Natur einiger dieser Entdeckungen noch immer umstritten<br />

ist. Eine der organisierten Diskussionen war einer<br />

solchen Kontroverse gewidmet. Es ging darum, ob eine<br />

stellare Überdichte, die man in Richtung des Sternbilds<br />

Canis Major gemessen hat, eine Begleitgalaxie darstellt,<br />

die gerade akkretiert wird, oder ob sie nur ein Anzeichen<br />

<strong>für</strong> eine sich anbahnende Verdrehung der stellaren Scheibe<br />

des Milchstraßensystems ist (siehe auch Kap. II.4). Am<br />

Ende der Debatte favorisierte eine große Mehrheit der<br />

Teilnehmer die Interpretation als Begleitgalaxie.<br />

Dann bewegte sich der Fokus des Workshops nach<br />

außen zu den Begleitern des Milchstraßensystems <strong>und</strong> zu<br />

M 31, der unserer eigenen am nächsten gelegenen großen<br />

Galaxie. Vorträge über die Geschichte <strong>und</strong> den gegenwärtigen<br />

Zustand der Magellanschen Wolken, der größten<br />

Begleiter unserer Galaxis, führten zu einer Diskussion<br />

über Anzeichen <strong>für</strong> frühere Wechselwirkungen zwischen<br />

diesen Begleitern <strong>und</strong> dem Milchstraßensystem selbst,<br />

<strong>und</strong> wie solche Wechselwirkungen die Entwicklung dieser<br />

kleineren Systeme beeinflusste. Andere Teilnehmer<br />

zeigten, wie sie die kleinsten Begleiter des Milchstraßensystems,<br />

kugelförmige Zwerggalaxien, benutzen, um<br />

Abb. V.5.2: Gerry Gilmore vom <strong>Institut</strong>e of Astronomy, Cambridge<br />

(UK) <strong>und</strong> Ken Freeman vom Mount Stromlo Observa-<br />

tory, Australien, im Gespräch. (Photos: Andreas Koch)<br />

die Rolle der Dunklen Materie bei der Entstehung <strong>und</strong><br />

Entwicklung naher Galaxien in entsprechenden Modellen<br />

zu beschreiben. Das Treffen endete mit Vorträgen über die<br />

Entwick-lung von M 31, die sich – zumindest in ihren äußeren<br />

Bereichen – sehr von unserer Galaxis zu unterscheiden<br />

scheint. Hatte unsere Galaxis eine ungewöhnliche<br />

Geschichte, oder M 31? Oder gibt es vielleicht gar nicht<br />

so etwas wie eine »typische« Galaxie? Während bei diesem<br />

Workshop viele aufregende Beobachtungsdaten <strong>und</strong><br />

theoretische Ergebnisse vorgestellt wurden, tauchten auch<br />

etliche ebenso spannende Fragen neu auf, die die Richtung<br />

zukünftiger Forschung anzeigen. Die Wissenschafler <strong>und</strong><br />

Studenten, die an diesem Treffen teilnahmen, fanden, es<br />

war eine sehr lehrreiche <strong>und</strong> ergiebige Erfahrung.<br />

(Daniel Zucker, David Martínez-Delgado,<br />

Jorge Peñarrubia, David Butler,<br />

Richard DʼSouza)

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