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V Menschen und Ereignisse - Max-Planck-Institut für Astronomie

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eines einfachen Farbbildes zu unterdrücken: Abb. III.3.8<br />

zeigt unsere mit NACO gewonnen Karte, die durch<br />

Subtraktion der Farben J-K erzeugt wurde. Da die Sterne<br />

bei J <strong>und</strong> K gleich hell erscheinen, wird der Großteil des<br />

diffusen Sternlichts bei der Subtraktion entfernt, sodass<br />

ein heller Kern im Zentrum zutage tritt. Der Ring aus<br />

Sternentstehungsgebieten hat ebenfalls eine rötere Farbe<br />

<strong>und</strong> bleibt daher auf der Farbkarte deutlich sichtbar.<br />

Die Größe dieses Kerns, hier begrenzt durch die räumli-<br />

che Auflösung der Aufnahmen, liegt unter 10 pc. Die<br />

Farbkarte zeigt zudem ein komplexes Netzwerk aus Filamenten,<br />

die um das Zentrum spiralen. Diese Filamente sind<br />

Indikatoren <strong>für</strong> kalten Staub <strong>und</strong> Gas, die ins Zentrum transportiert<br />

werden <strong>und</strong> dort den zentralen Motor speisen.<br />

Zusammenfassung<br />

Die oben diskutierten Beispiele veranschaulichen die<br />

Fülle an Informationen über Kerne aktiver Galaxien,<br />

die mit Hilfe der am MPIA gebauten neuen Generation<br />

hochauflösender Instrumente gewonnen werden können.<br />

Ausgehend von aufgelösten MIDI- <strong>und</strong> NACO-Aufnahmen<br />

der Gas- <strong>und</strong> Staubringe in den innersten Parsec von<br />

NGC 1068 <strong>und</strong> der Circinus-Galaxie haben wir den<br />

Leser weiter nach außen geführt: eine Gasscheibe von<br />

etwa 18 Parsec Durchmesser befindet sich immer noch<br />

innerhalb der Einflusssphäre des Schwarzen Lochs.<br />

Damit können wir dessen Masse bestimmen. Jets <strong>und</strong><br />

III.3 Näher <strong>und</strong> näher an die Zentren von Galaxien 67<br />

Abströmungen aus hochionisiertem Gas von der zentral-<br />

en Akkretionsscheibe sind wichtige Indikatoren der<br />

Kernaktivität, deren Wirkung noch in einigen Dutzend<br />

Parsec Entfernung spürbar sein kann. Um den Prozess<br />

zu verstehen, durch den das Schwarze Loch mit Nahrung<br />

versorgt wird <strong>und</strong> damit aktiv bleibt, muss man herausfinden,<br />

wie Material aus H<strong>und</strong>erten oder Tausenden<br />

Parsec Entfernung nach innen Richtung Zentrum geleitet<br />

wird <strong>und</strong> dort schließlich zunächst in den Torus <strong>und</strong><br />

von dort in die Akkretionsscheibe gelangt. Obwohl sich<br />

unser aktueller Bericht auf Infrarotbeobachtungen konzentriert,<br />

wird unsere Untersuchung keineswegs andere<br />

Bereiche des elektromagnetischen Spektrums ausschließen.<br />

Parallel zu den Beobachtungen sind weitere intensive<br />

theoretische Arbeiten an dynamischen Modellen<br />

zur Bestimmung der Massen Schwarzer Löcher <strong>und</strong> an<br />

Strahlungstransportmodellen zur Reproduktion spektraler<br />

Energieverteilungen von Galaxienkernen im Gange.<br />

Bei unserem Streben nach einem besseren Verständnis<br />

von Galaxienkernen sehen wir weiteren spannenden Erkenntnissen<br />

erwartungsvoll entgegen.<br />

(Almudena Prieto, Klaus Meisenheimer,<br />

Nadine Häring, Hans-Walter Rix,<br />

Marc Schartman, Konrad Tristram;<br />

in Zusammenarbeit mit Kollegen der<br />

Landessternwarte Heidelberg, MPIfR/Bonn,<br />

Eso, Sterrewacht Leiden, Tel-Aviv University,<br />

IAG/Brazil <strong>und</strong> Bucknell University/USA)

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