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V Menschen und Ereignisse - Max-Planck-Institut für Astronomie

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20 II. Highlights<br />

18°1402<br />

Dec (J2000)<br />

01<br />

00<br />

1359<br />

58<br />

57<br />

56<br />

55<br />

54<br />

53<br />

25°5236<br />

Dec (J2000)<br />

g) HL Tau<br />

4 h 31 m 38. s 7 38. s 6<br />

35<br />

34<br />

33<br />

32<br />

31<br />

30<br />

29<br />

28<br />

27<br />

i)<br />

UZ Tau E<br />

4 h 32 m 43. s 4 43. s 3<br />

38. s 5 38. s 4 38. s 3 38. s 2 38. s 1<br />

UZ Tau W<br />

43. s 2 43. s 1 43. s 0 42. s 9 42. s 8 42. s 7<br />

RA (J2000)<br />

Kollegen aus den USA beobachteten im Berichtsjahr<br />

14 massearme Vor-Hauptreihensterne (so genannte<br />

T-Tauri-Sterne) bei 7 mm Wellenlänge. Sie befinden<br />

sich in dem 140 pc (460 Lj) entfernten Taurus-Auriga-<br />

Komplex, ihr Alter liegt im Bereich von 100 000 bis<br />

drei Millionen Jahren. Die Massen von 13 Sternen dieser<br />

Gruppe liegen zwischen 0.5 <strong>und</strong> 0.7 Sonnenmassen,<br />

nur einer (RY Tau) ist mit 1.7 Sonnenmassen erheblich<br />

massereicher. Bei allen 14 Sternen ließ sich Emission<br />

bei 7 mm Wellenlänge nachweisen, bei zehn von ihnen<br />

konnte die Scheibe sogar wie erhofft räumlich aufgelöst<br />

werden. Ihre Größen liegen zwischen 100 <strong>und</strong> 200<br />

Aastronomieschen Einheiten (Abb. II.1.2).<br />

Bevor die Messdaten interpretiert werden konnten,<br />

musste noch ein Störeffekt berücksichtigt werden. T-<br />

Tauri-Sterne weisen starke Sternwinde auf, die in ihrer<br />

Umgebung Bremsstrahlung erzeugen. Diese tritt zwar<br />

vorwiegend bei Wellenlängen im Zentimeterbereich<br />

auf, trägt aber auch zur Millimeter-Emission bei <strong>und</strong><br />

überlagert somit die Strahlung des Staubes. Um diesen<br />

28°2640<br />

39<br />

38<br />

37<br />

36<br />

35<br />

34<br />

33<br />

32<br />

31<br />

30°2204<br />

03<br />

02<br />

01<br />

00<br />

2159<br />

58<br />

57<br />

56<br />

55<br />

h) RY Tau<br />

4 h 27 m 57. s 7 57. s 6 57. s 5 57. s 4 57. s 3 57. s 2 57. s 1<br />

j) GM Aur<br />

4h55 m11. s3 10. s 11. 9<br />

s2 11. s1 11. s0 10. s8 10. s7 10. s6 RA (J2000)<br />

Anteil zu ermitteln, wurden fünf Objekte zusätzlich bei<br />

größeren Wellenlängen von 1.3, 2.0 <strong>und</strong> 3.6 cm beobachtet,<br />

bei vier von ihnen ließ sich die Bremsstrahlung<br />

nachweisen. Hieraus ließ sich ableiten, dass diese zur<br />

Millimeter-Emission im Mittel etwa 60 % beiträgt. Die-<br />

ser Anteil wurde bei der anschließenden Analyse <strong>und</strong><br />

Interpretation der Daten berücksichtigt.<br />

Zunächst einmal kann man angesichts der Größe der<br />

Scheiben davon ausgehen, dass die Emission bei 7 mm<br />

überwiegend optisch dünn ist. Lediglich ein geringer<br />

Anteil aus dem optisch dichten, inneren Bereich der<br />

Scheibe kommt hinzu. Aus der gemessenen Emission bei<br />

7 mm <strong>und</strong> anderen Beobachtungen im Millimeterbereich<br />

wurde die spektrale Energieverteilung der zirkumstellaren<br />

Scheiben bestimmt. Aus ihrem Verlauf ließ sich der<br />

so genannte Opazitätsindex ermitteln (Abb. II.1.3). Er<br />

ist ein Maß <strong>für</strong> die Größe der Teilchen. Für interstellare<br />

Teilchen mit Größen im Submikrometerbereich besitzt<br />

er etwa den Wert 2, bei sehr großen Körpern, die fast<br />

das gesamte Licht absorbieren, sinkt er auf null ab.

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