V Menschen und Ereignisse - Max-Planck-Institut für Astronomie
V Menschen und Ereignisse - Max-Planck-Institut für Astronomie
V Menschen und Ereignisse - Max-Planck-Institut für Astronomie
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Abb. IV.1.6: Die derzeit bestmöglichen Bilder, wie zum Beispiel<br />
das »Ultra-Deep Field« des HUBBLE-Weltraumteleskops, können<br />
den Galaxienaufbauprozess bis zurück in eine Epoche etwa<br />
1 Milliarde Jahre nach dem Urknall aufdecken. Die weiter<br />
zurück liegende <strong>und</strong> wichtigere Ära der Galaxienentstehung<br />
ist nur erreichbar mit Instrumenten wie LINC-NIRVANA, die im<br />
Nahinfrarotbereich arbeiten.<br />
Masse nur ein Tausendstel der Masse unseres Milchstraßensystems<br />
beträgt. Bis zum Beginn der James-<br />
Webb-Weltraumteleskop-Mission wird keine andere<br />
Einrichtung diese Kombination aus Empfindlichkeit, Flä-<br />
chenabdeckung <strong>und</strong> Anzahl nachgewiesener Objekte erreichen<br />
können.<br />
Aufgelöste extragalaktische Sternpopulationen: Die<br />
derzeitige Technologie beschränkt unsere Fähigkeit, einzelne<br />
Sterne in Galaxien aufzulösen, die weiter als etwa<br />
15 Millionen Lichtjahre entfernt sind. Wir sind daher<br />
gezwungen, deren stellaren Inhalt <strong>und</strong> Entstehungs-<br />
geschichte mit Hilfe des integralen Lichtes von Millionen<br />
von Sternen abzuschätzen. Insbesondere gibt es keine<br />
Abb. IV.1.7: Der Strahlengang von LINC-NIRVANA. Details sind<br />
im Text erklärt. Die mechanischen Komponenten sind in Abb.<br />
IV.1.8 dargestellt.<br />
Kollimatoroptik<br />
Cassegrain-<br />
Kamera<br />
Kryostat<br />
IV.1 Mehr als Streifen: Das Bildebenen-Interferometer LINC-NIRVANA 87<br />
einzige elliptische Riesengalaxie, die nahe genug wäre,<br />
um vollständig in einzelne Sterne aufgelöst zu werden<br />
– eine Situation, die zu einer jahrzehntelangen Debatte<br />
über die Sternentstehungsgeschichte solcher Systeme ge-<br />
führt hat. LINC-NIRVANA wird in der Lage sein, Sternpopulationen<br />
in Galaxien aufzulösen, die bis zu 60 Mill-<br />
ionen Lichtjahre entfernt sind. Zudem kann es das Alter so-<br />
wie den Metallgehalt der Sterne mittels einer Kombination<br />
aus Schmal- <strong>und</strong> Breitbandfiltern untersuchen. Mit<br />
dem LBT werden 100 leuchtkräftige Galaxien <strong>für</strong> diese<br />
Art von Studien zugänglich sein, im Unterschied zu den<br />
vier Galaxien heute.<br />
Optisches Layout<br />
Die Abbildungen IV.1.7 <strong>und</strong> IV.1.8 geben eine Übersicht<br />
über die optomechanische Konstruktion von LINC-<br />
NIRVANA. Der Strahlvereiniger sitzt an einer der gemeinsam<br />
genutzten geknickten Fokalstationen auf der zentralen<br />
Instrumentenplattform (Abb. IV.1.1), wobei sich die<br />
Fokalebenen des Teleskops knapp innerhalb des Instru-<br />
mentengehäuses befinden. Sämtliche optische Komponenten<br />
sind auf einer formstabilen optischen Bank aus<br />
Kohlenstofffaser montiert. Diese sorgt nicht nur <strong>für</strong> mechanische<br />
Steifigkeit <strong>und</strong> minimiert Temperatureffekte,<br />
sondern sie hat auch noch Platz <strong>für</strong> zukünftige Experimente<br />
<strong>und</strong> Erweiterungen.<br />
Wellenfrontsensoren<br />
<strong>für</strong> mittlere <strong>und</strong> hohe Schichten<br />
Strahlvereiniger /<br />
Hubelementspiegel<br />
Faltungsspiegel <strong>und</strong><br />
deformierbarer<br />
Spiegel von Xinetics<br />
NIR / sichtbar<br />
Dichroitischer Spiegel<br />
kalte Pupille<br />
HAWAII -2<br />
Detektor<br />
Fringe - Tracker