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V Menschen und Ereignisse - Max-Planck-Institut für Astronomie

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92 IV. Instrumentelle Entwicklungen<br />

IV.3 MIDI, das Interferometer <strong>für</strong> das mittlere<br />

Infrarot am VLT<br />

Das interferometrische Messinstrument MIDI (Mid-<br />

Infrared Interferometric Instrument) war Ende 2002 am<br />

Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte<br />

ESO in Betrieb genommen <strong>und</strong>, nach einer kurzen<br />

Testphase, bereits 2003 sehr erfolgreich <strong>für</strong> wissenschaftliche<br />

Beobachtungen eingesetzt worden. Es führt das Licht<br />

von zweien der vier VLT-Teleskope zur Interferenz.<br />

Das Jahr 2004 brachte zwei wichtige Meilensteine:<br />

Im April begann der <strong>für</strong> alle Beobachter offene Beobachtungsbetrieb<br />

mit MIDI am VLTI <strong>und</strong> im August endete das<br />

offizielle Commissioning des MIDI-Instruments. Damit<br />

war MIDI de facto in die Hände von ESO übergegangen.<br />

Allerdings konnte der formale Akt der Übergabe noch<br />

nicht stattfinden, da noch einige Verhandlungen mit ESO<br />

über Ergänzungen vor allem im Software- <strong>und</strong> Dokumentationsbereich<br />

geführt wurden, die wohl erst zu Beginn<br />

2005 zum Abschluss gebracht werden können.<br />

So schön dies erst einmal klingt, ist hierbei jedoch<br />

anzumerken, dass das MIDI-Instrument noch nicht mit<br />

seiner vollen Kapazität betrieben werden kann. Dies<br />

liegt im wesentlichen daran, dass das externe FRINGE-<br />

Tracking noch nicht zur Verfügung steht, da das da<strong>für</strong><br />

vorgesehene Instrument FINITO im Verlaufe des Jahres<br />

2004 seine Funktionsfähigkeit noch nicht nachweisen<br />

konnte. Dieser Umstand, sowie die weiterhin fehlenden<br />

Spiegel mit variabler Krümmung, welche die Pupille in<br />

das MIDI-Instrument abbilden sollen, führten dazu, dass<br />

MIDI nur mit eingeschränkter Empfindlichkeit arbeitete,<br />

<strong>und</strong> so nur Quellen heller als etwa 1 Jansky beobachten<br />

konnte. Mit externem FRINGE-Tracking sollte MIDI bis<br />

zu 5 Größenklassen empfindlicher sein.<br />

Gegenwärtig beträgt die Genauigkeit der gemessenen<br />

Visibility nur etwa 10 – 15 Prozent. Für 2005 wird jedoch<br />

der sogenannte SCI-PHOT-Modus auch <strong>für</strong> die offenen<br />

Beobachtungen angeboten werden. Hierbei wird jeweils<br />

ein Teil des von den beiden Teleskopen gesammelten<br />

Lichtes ausgekoppelt <strong>und</strong> der photometrische Fluss von<br />

beiden Teleskopen parallel gemessen. Dieses Verfahren<br />

wurde während des Commissionings 2004 getestet <strong>und</strong><br />

auch bei einigen Messungen des Garantiezeit-Programms<br />

angewendet. Damit konnte die Visibility auf etwa 3 – 5<br />

Prozent genau bestimmt werden.<br />

Während des Jahres 2004 verliefen auch die Messungen<br />

mit MIDI im SDT (Science Demonstration Time) <strong>und</strong><br />

während der GTO (Guaranteed Time Observations) nach<br />

Plan. Auf Gr<strong>und</strong> geringer Verzögerungen bei der Inbe-<br />

Abb. IV.3.1: Das MIDI-Instrument. Das quaderförmige Vakuumgefäß<br />

rechts hinten beherbergt die strahlvereinigende gekühlte<br />

Optik <strong>und</strong> den Detektor. Davor die vorgelagerte »warme«<br />

Optik.

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