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V Menschen und Ereignisse - Max-Planck-Institut für Astronomie

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12 I. Allgemeines<br />

Partner in einem internationalem Konsortium zum Bau<br />

des Large Binocular Telescope (LBT, Abb. I.4). Dieses<br />

Großteleskop besitzt zwei Spiegel mit einem Durchmesser<br />

von jeweils 8.4 Metern, die von einer gemeinsamen<br />

Montierung getragen werden. Beide Spiegel verfügen<br />

zusammen über eine Lichtsammelkraft, die jener eines<br />

einzelnen 11.8-Meter-Spiegels gleich kommt. Damit wird<br />

das LBT das weltweit leistungsstärkste Einzelteleskop<br />

sein. Die einzigartige Konstruktion des Doppelspiegels<br />

eignet sich zudem hervorragend <strong>für</strong> interferometrische<br />

Beobachtungen. Im interferometrischen Betrieb entspricht<br />

das räumliche Auflösungsvermögen des LBT<br />

dem eines Spiegels mit 22.8 Metern Durchmesser. Erstes<br />

»wissenschaftliches« Licht mit nur einem Hauptspiegel<br />

ist <strong>für</strong> Herbst 2005 geplant, ein Jahr später soll das gesamte<br />

Teleskop in Betrieb gehen.<br />

Die deutschen Partner bauen unter der Leitung<br />

der Heidelberger Landessternwarte <strong>für</strong> das LBT den<br />

Nahinfrarot-Spektrographen LUCIFER (Kap. IV.2). Das<br />

MPIA liefert hier<strong>für</strong> das gesamte Detektorpaket <strong>und</strong><br />

entwickelt das Gesamtkonzept der Kühlung. Auch die<br />

Integration <strong>und</strong> die Tests des Instruments werden in den<br />

Laboratorien des <strong>Institut</strong>s erfolgen. Gleichzeitig laufen die<br />

Planungen <strong>für</strong> das LBT-Interferometer, das mit Adaptiver<br />

Optik ausgestattet sein wird, auf Hochtouren. Das MPIA<br />

konzipiert hier<strong>für</strong> die Optik der Strahlzusammenführung<br />

LINC (Kap. IV.1). Letztlich soll Interferometrie über<br />

einen Wellenlängenbereich von 0.6 mm bis 2.2 mm möglich<br />

sein. Für dieses Projekt wurde ein Konsortium mit<br />

Kollegen des MPI <strong>für</strong> Radioastronomie in Bonn, der<br />

Universität Köln <strong>und</strong> des Osservatorio Astrofisico di<br />

Arcetri bei Florenz gebildet.<br />

Abb. I.5: Mögliche Konstruktion des JWST, mit dem großen<br />

Hauptspiegel <strong>und</strong> dem charakteristischen Sonnenschutz.<br />

Infrarot-Weltraumastronomie – Instrumentierung<br />

Das MPIA ist noch wesentlich am Projekt ISO der<br />

Europäischen Weltraumbehörde ESA beteiligt: ISOPHOT,<br />

eines von vier Messinstrumenten auf ISO, entstand unter<br />

der Federführung des <strong>Institut</strong>s. Mittlerweile sind zahlreiche,<br />

auf Messungen mit ISO basierende wissenschaftliche<br />

Arbeiten aus allen Bereichen der <strong>Astronomie</strong> erschienen,<br />

welche die Leistungsfähigkeit dieses Weltraumteleskops<br />

dokumentieren. Am MPIA wird das ISOPHOT-Datenzentrum<br />

geführt, wo zunächst die Programme <strong>und</strong> Kalibrationsverfahren<br />

<strong>für</strong> die automatische Datenanalyse entwickelt<br />

wurden. Die ISO-Datenbasis soll zum Bestandteil eines<br />

weltweit zugänglichen »Virtuellen Observatoriums«<br />

<strong>für</strong> alle Wellenlängenbereiche werden.<br />

Die mit ISOPHOT gewonnenen Erfahrungen waren aus-<br />

schlaggebend <strong>für</strong> die Beteiligung des MPIA am Bau<br />

der Infrarotkamera (mit Spektrometer) PACS (Kap.<br />

IV.8). Dieses Instrument wird an Bord des europäischen<br />

Infrarotobservatoriums HERSCHEL arbeiten, eines<br />

Weltraumteleskops mit 3.5 Metern Öffnung, dessen Start<br />

<strong>für</strong> das Jahr 2007 vorgesehen ist.<br />

Das <strong>Institut</strong> ist auch am Nachfolger des Weltraumteleskops<br />

HUBBLE, dem James Webb Space Telescope<br />

(JWST), beteiligt (Abb. I.5). Das JWST wird einen aus-<br />

klappbaren Hauptspiegel mit etwa sechs Metern Durchmesser<br />

sowie drei Fokalinstrumente erhalten. Im Rahmen<br />

eines europäischen Konsortiums entwickelt das MPIA

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