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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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<strong>Geschichte</strong> der Deutschen <strong>von</strong> <strong>Rochester</strong><br />

B uffalo und später in <strong>Rochester</strong> als Holzdrechsler. Als er dabei das<br />

Unglück hatte, zwei Finger der rechten Hand zu verlieren, war es in<strong>des</strong>sen<br />

auch damit vorbei, und er beschloss, sich jetzt in seiner ursprüng<br />

lichen Profession ein e Existenz zu gründen. Er verstand<br />

sich auf die Verwendung photographischer Linsen zum Daguerrotypieren<br />

und betrieb mit sein em F reunde, H. Lomb, mit dem er<br />

1853 bekannt geworden war, eine Zeit lang ein A teli er zur A ufnahme<br />

<strong>von</strong> Daguerrotypen, nachdem er sich mit sein en E rsparnissen<br />

die nötigen Apparate erworben hatte. Mit den vom Lomb dem<br />

Geschäfte zugebrachten $60 eröffneten dann beide im J ahre 1853<br />

den Optikalienladen in der A rcade, in dem sie mit der bereits erwähnten<br />

Schleifmaschine auch ihre Linsen anfe rt igten.<br />

D ie weiteren E ntwickelungen der F irma Bausch & Lomb sind<br />

in der <strong>Geschichte</strong> der Bausch & Lomb Optical Co. geschildert und<br />

sie geben eine treffende Illustration <strong>von</strong> dem F leiss, der E nergie<br />

und dem Scharfblick ihrer Gründer. Ein besonders schlagen<strong>des</strong><br />

Beispiel <strong>von</strong> der mühseligen Arbeit, mit der sie ihre ersten Erfolge<br />

errangen, geben ihre Experimente mit vulkanisiertem Kautschuk,<br />

durch die sie seine Verwendtbarkeit im Optikaliengeschäft feststellten.<br />

Der Kautschuk wurde <strong>von</strong> der betreffenden Fabrik in Tafeln<br />

geliefert, und musste erst durch Erwärmung weich gemacht werden,<br />

worauf er mitte1st Stanzen in die gewünschte Form geschnit-<br />

. ten wurde. Das Erwärmen besorgte, erst mit vielen Misserfolgen<br />

der damals noch im K nabenalter stehende Eduard Bausch, di e<br />

Stanzmaschine mit Handbetrieb H . Lomb, während J. J. Bausch<br />

selber das Material in die Maschine einlegte, woraus weiter ersichtli<br />

ch ist, dass der Weg zum Erfolg für die beiden Geschäftscompagnons<br />

ein keineswegs sehr leichter war.<br />

Bauschs erste Gattin,· geb. Zimmermann, mit der er in langer<br />

glückli cher E he lebte, beschenkte ihn mit 2 Töchtern und 4 Söhnen,<br />

<strong>von</strong> welchen zwei, wie bereits berichtet, gestorben sind. Seine älteste<br />

Tochter, Carrie, verheiratete sich mit Carl F. Lomb, die jüngste,<br />

Anna, mit W. Drescher. Mehrere Jahre nach dem Tode ihrer M utter<br />

ging er ei ne zweite E he ein. Der betagte alte Herr ist sich bei allen<br />

Wandlungen seines Geschickes in seinem \i\Tesen gleich gebli eben,<br />

schlicht und einfach, energisch und gerecht, leutseli g· gegen all e<br />

seine Untergebenen und freigebig, wo es gemeinnützige Zwecke<br />

zu fördern oder Notstände zu lindern gilt. Das deutsche Altenheim,<br />

das Mechanics Institute und das Deutsche I-Iaus verdanken ihm<br />

reiche Sch enkungen und in seinen Privatabrechnungen sind viele<br />

Posten für Unterstützungen verzeichnet , <strong>von</strong> welchen die Oeffentlichkeit<br />

nichts gewahr geworden ist.<br />

Henry Lomb, J. J. Bauschs treuer Freund und Geschäftsteilhaber<br />

während mehr als eines halben Jahrhunderts, war am 24.<br />

N ovei11ber 1828 in Burghaun in Hessen-Kassel geboren. Er erlernte<br />

nach absolvierter Schulzeit das Tishlergewerbe und kam als<br />

zwanzigjähriger Jüngling mit hohen Idealen <strong>von</strong> einer "socialen<br />

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