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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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<strong>Geschichte</strong> der Deutschen <strong>von</strong> <strong>Rochester</strong><br />

sehen Gesellschaft zu einem gemütlichen Familienzirkel in ihrem<br />

Versammlungslokal entführt, wo in Scherz und E rnst einige anregende<br />

Stunden mit ihm verbracht wurden. Auch <strong>Rochester</strong> hatte<br />

damals ein en "deutschen Dichter" in der Person <strong>des</strong> in seinen geselligen<br />

deutschen Kreisen wohlbekannten Kar! Gilbert, eines O rig<br />

inals, <strong>des</strong>sen Andenken in ein er <strong>Geschichte</strong> derselben unstreitig<br />

der Forterhaltung wert ist. Er war ein einfacher Handwerker, aber<br />

<strong>von</strong> ungewöhnlicher Gemüts- und Gedankentiefe, die er in hübschen<br />

Gedichten zum A usdruck brachte, und dabei, wo es die Förderung<br />

<strong>des</strong> Schönen und Guten in der Blumenstadt galt, st ets willig und<br />

opferbereit. K urz vor Bodentsedts Erscheinen in <strong>Rochester</strong> hatte<br />

die deutsche Gesell schaft, deren Mitglied Gilbert war, ä iesem ein<br />

humoristisches Dichterjubiläum veranstaltet, wobei sei ne Ankunft<br />

im Dichterkollegium im O lymp dramatisch dargestell t und ihm<br />

schliessli ch in Gesalt einer ri esigen Papierrolle ein e "poetische Lizenz<br />

zur A usübung <strong>des</strong> Dichtergeschäftes" überreicht w urde. Dieselbe<br />

wurde Bodenstedt bei jenem Familienabend zur Begla ubig ung<br />

vorg·elegt. E r amüsierte sich nicht wenig über den Scherz und bescheinigt<br />

e die "Lizenz" mit sein er Unterschrift und einigen Versen.<br />

Das "Dokument'', das Gilbert sehr hoch hielt, befindet sich im Besitz<br />

sein er Hinterbliebenen in P rovidence, R. I.<br />

Zwei Vorträge <strong>des</strong> berümhten deutschen Zoologen Alfred<br />

Brehm und je einer der allbekannten deutschen Recitatoren Strakasch<br />

und Helene Wagner, das A uftreten <strong>des</strong> <strong>von</strong> <strong>Rochester</strong> aus<br />

auf die Bahn <strong>des</strong> Ruhmes gela ngt en Schauspielers <strong>von</strong> der Osten<br />

und di e Veranstaltung regelmässiger deutsch er Theatervorstellungen<br />

<strong>von</strong> der Gesellschaft Direktor Burdins (di e leider schon in der<br />

ersten W intersaison in di e B rüche ging) trugen zur E rweckung <strong>des</strong><br />

Interesses unseres D eutschtums für deutsche Kunst und Wissenschaft<br />

trotz ihres sporadischen Charakters ni cht wenig bei, wenn<br />

dasselbe auch blos langsam in die unteren Schi chten eindra ng. Sie<br />

bildeten ei nen Sauerteig, der. in den verschi edenen E ntwicklungs-<br />

ase der deutschamerikanischen Bevölkerung <strong>Rochester</strong>s, vielleicht<br />

di eser unbewusst, bis in di e Gegenwart fortwirkt.<br />

Die St. Faul strasse entw ickelte sich namentlich in dem Zeitraum<br />

nach 1884 auch nördlich <strong>von</strong> der Centralbahn zu einer hervorragenden<br />

Geschäftsstrasse, in welcher das deutschamerikani sche<br />

Element eine bedeutende Rolle spielt. Die bis dahin dort erri chteten<br />

Industrieetablissements wurden in g rossem Masstabe erweitert<br />

und durch eine Anzahl neuer vermehrt. Dies gilt namentlich für<br />

die Bausch und L?mb Optical Co., deren ausführliche Besprechung<br />

w1r fur die GeschH;hte dieser Pen ode aufsparten, um sie in zusammenhängender<br />

Weise bis zum Jahre 19 15 fortführen zu können.<br />

Die Gründer der elben, J. J. Bausch und Henry L omb und ihr<br />

Etablissement sind mit Leben und E ntwicklung der deutschen Bevölkerung<br />

<strong>Rochester</strong>s so innig ve rwoben, dass das A ufblühen und<br />

Wachstum ihrer Fabrik so recht eine typische Episode in derselben<br />

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