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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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Ges chichte d e r D e utsch en <strong>von</strong> Ro ch e st er<br />

D ie E iche hat in dem ihr angewiesenen P latze kräftig W urzel geschlagen<br />

; keine rohe Hand hat sich bis jetzt an dieses schlichte, anspruchslose<br />

Denkmal gewagt, und sorgsam bewacht und beschützt<br />

<strong>von</strong> dem da nkbaren Andenken der deutschen Bewohner an die Festlichkeit,<br />

die sie symbolisierte, ist sie in langsamem aber stetigem<br />

Wachstum begriffen. U nd ob sie vielleicht auch auf ihrem veränderten<br />

Boden einige andere E igenschaften a nnehmen mag, die<br />

Vorzüge ihrer A rt, unbeugsame Festig keit, Brauchbarkeit und zähe<br />

A usdauer, hat sie sich auch hier erhalten, und noch immer flüstert<br />

es aus ihren Zweigen <strong>von</strong> dem deutschen Recht, das einst im alten<br />

Vaterlande unter dem scha ttigen L aubdach ihrer Stammesgenossen<br />

gehegt wurde, und <strong>von</strong> dem Liede <strong>des</strong> Barden, der einst unter ihm<br />

die T ugenden der Vorfahren verherrlichte !<br />

Glänzend hat noch einmal die Geistes- und Blutsverwandtschaft,<br />

welche das alte deutsche V aterland mit sein en über das Meer gewanderten<br />

Söhnen verbindet, ihm J ahre 1882 ihre K raft bewährt! Als<br />

die stark angeschwoll enen deutschen Ströme damals ihr verheeren<strong>des</strong><br />

Werk begannen und Schrecken und Zerstörung über Deutschlands<br />

blühendste Gaue verhängten, als das Gespenst <strong>des</strong> H ungers<br />

und <strong>des</strong> E len<strong>des</strong> drohend über den T älern <strong>des</strong> R hein es und seiner<br />

Nebenflüsse lagerte, da gehö,rte das Deutschtum der Blumenstadt<br />

zu ·den E rsten, welche den schwer heimgesuchten Stammesgenossen<br />

die Bruderhand ü ber das Meer hinüber reichten, um Not und E lend<br />

lindern, und di e unheilvollen Folgen der verheerenden N aturereigni<br />

sse verwischen zu helfe n, und <strong>von</strong> denDankes-Lorbeeren, die ein<br />

ganzes V olk hierfür unserem Adoptivvaterla_nde gewunden, fällt so<br />

manches Blatt auf <strong>Rochester</strong>, <strong>des</strong>sen deutsche Bürger sich bei dem<br />

Werke der Barmherzigkeit in edlem Wettstreit gegenseitig zu überbieten<br />

strebten.<br />

Fester und fester schla ng sich bei allen diesen gemeinsamen<br />

Bestrebungen a11mählich das Band, das die deutsche Bevölkerung<br />

<strong>Rochester</strong>s zusammenschliesst, und als endlich die Form einer<br />

dauernden Vereinigung aller ihrer verschiedenen Klassen und<br />

Schichten zur E rreichung gemeinnütziger patriotischer Ziele gefunden<br />

war,da bedurfte es blos eines Appells an di e Stammesgenossenschaft,<br />

um an Stell e jener vorü bergehenden Vereinig ungen eine<br />

permanente Verbindung zur gegenseitigen Hebung und Förderung<br />

herzustell eH, die nach kurzem Bestehen bereits ein e kaum <strong>von</strong> einer<br />

a nderen Organisation <strong>Rochester</strong>s erreichte Stärke erlangte, und alle<br />

K reise unserer deutschen Bewohner in sich repräsentierte.<br />

E in neuer Mahnruf a n die deutschamerikan'i sch e Bevölkerung<br />

erscholl im Sommer 1883 in allen Teilen <strong>des</strong> L an<strong>des</strong>. 200 Jahre<br />

waren am 6. Oktober <strong>des</strong> genannten J ahres seit der ersten deutschen<br />

Niederlassung in den heutigen Ver. Staaten verfl ossen, und<br />

die Feier dieses E reig nisses sollte dazu benützt w erden, dasselbe<br />

dem Gedächtnisse <strong>des</strong> D eutschamerikaners einzuprägen, ihm seine<br />

historische Vergangenheit vorzuführen und dadurch sein Selbst-<br />

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