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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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<strong>Geschichte</strong> d er D e utsch e n <strong>von</strong> Roch e st e r<br />

Seine Söhne Friedrich, Philipp, J ohn A . und C. C. Meyer führten<br />

das Schiffbau-Geschäft ihres V aters fort, und wurden die E igentümer<br />

aller Schiffswerften der Stadt, mit Ausnahme einer einzigen.<br />

Die <strong>von</strong> ihnen erbauten Kanalboote haben ni cht w enig zum Gedeihen<br />

und der W oblfahrt Rochest ers b eigetragen, und genossen<br />

wegen ihrer Solidität einen w eit über die Grenzen der Stadt hinausgehenden<br />

Ruf. D er älteste Sohn, Friedrich, starb 1863, nachdem<br />

ihm bereits zwei seiner Schwestern im T ode vorangegangen waren.<br />

Der zweite Sohn, P hilipp M eyer, hat abwechselnd das Amt ein es<br />

Stadtrats, Supervisors und Mitgli eds <strong>des</strong> Exekutivrates bekleidet,<br />

und auch der jüngste, C. C. M eyer, verwaltete 1872-1873 das Amt<br />

eines Stadt rats und 1883-1884 das ein es Supervisors der 7. W ard.<br />

Ein Stück <strong>von</strong> der Geschi chte <strong>des</strong> ersten <strong>Rochester</strong>er D eutschtums<br />

verkörpert sich in den E rl ebnissen Anton L erchs, der im Jahre<br />

1840 aus Maurusmünst er im E lsass in Roch ester einwanderte, wo<br />

er eine Zeit lang als Schiffsbauer und T ischler arbeitete, bis er sich<br />

im Jahre 1840 selbst als Schreiner etabli erte. Später gab er di eses<br />

Gesch äft auf und betrieb eine Grocerie nebst \ i\Tirtschaft sowie Küferei<br />

und HolzhandeL Nachdem er hierauf 6-7 Jahre lang eine Farm<br />

bearbeitet hatte, errichtet e er eine bedeutende H olzhandlung in<br />

Rochest er, welche oft 6-7000 Cords im Jahre absetzte. _<br />

L erch war ein hervorragender Kämpfe r in dem berühmten Kirchenstreit<br />

der "Schwarzen und der Speckbrüder", der in den vier 7<br />

ziger J ahren in R och ester viel <strong>von</strong> sich hören machte, und fast ein<br />

Jahrzehnt lang <strong>von</strong> beiden Parteien mit der äusserst en Erbitterung<br />

geführt wurde. Im J ahre 1843 war nämli ch der Grundstein zu der<br />

St. Peters- und Faul s-Kirehe gelegt worden, wobei di e deutsch en<br />

Grenadiere in voll er U ni fo rm mitgewirkt hatten. J oseph V ögele<br />

und ein anderes lVIitgli ed der neugegründet en Gemeinde hielten als<br />

V etrauensmänner derselben den Besitztitel über das Grundeigentum.<br />

Später wurde ihnen derselbe jedoch <strong>von</strong> dem P astor K rautbauer<br />

abverlangt, worüber di e Gemeinde in nicht geringe Aufregung<br />

geri et. Die Vertrauensmänner waren zum äussersten Widerstande<br />

enlschlossen und J oseph V ögele, oder "Vogelsepp", schwor sogar,<br />

"ehe er ei ne Abtretung unterschreibe, solle ihm di e H and sch warz<br />

werden." .<br />

Allein, wie es in solchen Fällen zu gehen pfl egt, erl ahmte auch<br />

hi er durch die Länge der Zeit die \ i\Tiderstandskraft, und P astor<br />

Kra utbauer erhielt allmählich di e U nterschriften der Majori tät der<br />

Kirchenmitglieder, durch welche dieselben ihre Zustimmung zur<br />

Abtretung <strong>des</strong> Besitztitels ausdrückten.<br />

Hieriiber herrschte g rosse E rbitterung unter den Schwarzen,<br />

wie die O ppositionspartei <strong>von</strong> ihreri Gegnern, den Speckbrüdern,<br />

genannt wurde, und es kam wiederh olt zu stürmisch en Auftritten.<br />

Pastor K rautbauer war nicht selten genötig t, den Schutz der P olizei<br />

gegen di e Aufrührer anzurufe n, die sich übrigens dadurch nicht<br />

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