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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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<strong>Geschichte</strong> der Deutschen <strong>von</strong> <strong>Rochester</strong><br />

genannte F. Fritzsche, der g rossen Eifer für sie gezeigt und auch<br />

viel Gutes durch sie geschaffen hat. Er bekleidete das Amt eines<br />

Alderman, eines Sanitätskommissärs, in dem er sich besonders nützlich<br />

erwies, und das eines Stadt-Assessors, letzteres bis zu seinem<br />

Tode, und war unstreitig eine der prominentesten Gestalten in der<br />

Entwicklungsgeschichte <strong>des</strong> <strong>Rochester</strong>er D eutschtums im letzten<br />

Jahrzehnt <strong>des</strong> vergangenen Jahrhunderts.<br />

Frank Fritzsche wurde am 11 . Juli 1835 in Neustadt, einem kleinen<br />

Städtchen in Sachsen-Weimar, geboren und erlernte dort bei<br />

seinem Vater das Gerbereigeschäft, worauf er nach deutschem<br />

Handwerksgebrauch bis 1859 auf di e Wanderschaft g ing. Er kehrte<br />

sodann, mit tüchtigen K enntnissen in seiner P rofession ausgestattet,<br />

in seine Heimat zurück, wo er di e E he mit Anna Freund einging,<br />

der zwei Söhne, Frank J . und Martin C., entsprossten. (Beide<br />

traten in die spätere Firma ihres Vaters ein, Martin ist jedoch 1887<br />

in <strong>Rochester</strong> gestorben.) Im Jahre 1864 wanderte Fritzsch e nach<br />

Amerika aus, wohin Frau und Kinder ihm ein Jahr später folgten.<br />

Er arbeitete hi erauf 8 Jahre in der Gerberei H. Lamberts in Rochtster,<br />

begann aber dann im Jahre 1874 sein eigenes Geschäft, das er<br />

bis zu sein em Tode mit gutem Erfolg fortführte. Im Jahre 1885<br />

wurde er <strong>von</strong> den Republikanern der 6. Ward zum Alclerman erwählt<br />

und di ente als solcher bis 1889. Später zum Mitgliede <strong>des</strong> Gesundheitsrates<br />

ernannt, zeichnete er sich durch Eifer und Gewissenhaftig<br />

keit in der Erfüllung sein er Obliegenheiten aus, obschon<br />

kein Gehalt mit dem Amte verbunden war. Als in den neunziger<br />

Jahren w egen drohender Choleragefahr eine allgemeine Säuberung<br />

der Stadt angeordnet wurde, waren di e Stadtbehörden willens, dieselbe<br />

unter einer Entschädigung <strong>von</strong> $16,000-$17,000 kontraktlieh<br />

zu vergeben. Fritzsche erklärte diese Summe für übertrieben und<br />

erbot sich, di e A rbeit für di e Hälfte derselben zu leisten. Mit Hilfe<br />

<strong>von</strong> Privatbeiträgen im Belauf <strong>von</strong> $900 brachte er di e Säuberung<br />

mit einer Auslage <strong>von</strong> ungefähr $4800 für di e Stadt in 15 Wochen<br />

zustande. Im Jahre 1901 wurde er zum ersten Mal zum Assessor<br />

erwählt und1905, nach Ablauf seines Amtstermins, mit demselben<br />

Amte wieder betraut. Im Jahre 1886 stattete er seiner alten alten<br />

H eimat einen Besuch ab, den er kurz vor sein em T ode zu wiederholen<br />

gedachte. Am 11. Juli 1905 feierte er in der Männerchorhalle<br />

im Kreise <strong>von</strong> etwa 300 Freunden seinen 70. Geburtstag. Eine<br />

hubsehe Punschbowle wurde ihm dabei als Andenken überreicht.<br />

Dabei gab er die A nregung zur Gründung eines deutsch en Hauses,<br />

dte er Jedoch nicht mehr erlebt hat. Er war Mitglied zahlreicher<br />

deutscher Vereine, ausser in der deutschamerikanischen Gesellschaft,<br />

.besonders tätig im <strong>Rochester</strong> Männerchor; die Salems-Kirche<br />

zahlte thn zu ihren eifrigsten F örderen.<br />

In den auf das Pionierfest folgenden Jahren machte sich das Bedürfnis<br />

einer dauernden Vereinigung der deutschamerikanischen<br />

Bürgerschaft wiederholt aufs dringendste fühlbar, ganz besonders<br />

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