Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

Ges chicht e d e r D eu tsch e n vo n R oche st er
Hierdurch wurde die Ausschmückung der jetzt als Ratskeller bekannten
Räumlichkeit, sowie sonstige Verbesserungen ermöglicht.
Bereits im Jahre 1904 schl oss sich der Turnverein dem neugegründet
en Deutschamerikani eben Centralbund an und ist seitdem
Mitglied desselben. Auf A nreg ung des Turnerbundes wurde
in fast allen Turnvereinen dieses Landes im Mai 1905 der hundertjährige
Todestag Friedrich Schillers in würdiger Weise gefeiert: so
beschl oss auch der hi esige T urnverein , eine Schillerfeier zu veranstalten.
Von der Idee ausgehend, da·ss all e Söhne D eutschlands
und deren Nachkommen gleich g rosses Interesse an dem g rossen
Dichter haben, wurden sämmtliche deutschen Verein e der Stadt zur
Teilnahme an der Feier ein geladen und ersucht, V ertreter zu entsenden,
um gemein schaftlich die Vorbereitungen für di eselbe zu
treffen': D er Erfolg war ein guter, eine g ros e Anzahl Vereine nahmen
T eil und di e F eier, welche im Lyceum-Theater stattfand, war
eine glänzende. Zu gleicher Zeit w urde von den Vertretern des
Turnverein s die Errichtung eines Schiller-Denkmals angeregt und
fand den Beifall und die Unterstützung der Vereine, sowie ein er
Anzahl wohlhabender deutschamerikanischer Bürger. Dasselbe
wurde im J ahre 1908 in A nder on Park, Ecke von Mainstrasse und
U ni versity Avenue, errichtet und bildet ein e Zierde der Stadt. Durch
das Zusammenwirken der deutschen Verein e bei dieser würdigen
Aufgabe wurde der Anstoss zur Vereinig ung derselben und zur
Gründung des "Deutschamerikanischen Bundes von Rochester"
gegeben.
Durch die Anregung von Emil Senn wurde im Turnverein
1898 ein e T urnklasse für M itglieder im reiferen Alter, eine sogenannte
Bärenriege, eingeführt, zu welcher nur Mitglieder von über
30 Jahren gehören, die seitdem regelmässig körperliche U ebungen
gepfl egt und heute ein en we entli ehen Bestandteil der Turnerschaft
bildet. Zu ihr gehören Männer, di e bereits das 60. Lebensjahr überschritten
haben und den besten Beweis dafür liefern, dass das Turnen
auch für L eute in reiferem Alter von grösstem Nutzen ist.
D er Turnverein war seit sein er Gründung mit der Geschichte
des Deutschtums unserer Stadt eng verknüpft und bildete in viel en
seiner Unternehmungen di e Triebfeder. Während er jedoch in der
ersten Periode seines Bestehens die Verwirklichung seiner hohen
politischen Ideale zu sein er Hauptbestrebung machte, kamen sein e
Mitglieder allmählich zu der Ueberzeugung, dass ihre Kräfte dazu
nicht ausreichten, und dass es von grösserem Nutzen sei, ihre E nergie
hauptsächlich der E rziehung der Jugend zu widmen. So wurde
denn di e Schule und hauptsächlich sein e Turnschule zur Hauptsa
che. Nach der Gründung des Turnlehrer-Seminars durch den
Turnerbund und der Ausbildung von Tumlehrern wurd e die Turnerei
in di esem Lande unter ein einheitliches System gebracht, und
alsbald fin gen die Turner in den verschi edenen Städten, so auch in
Rochester, an, für die .Einführung des deutschen Turnsystems in
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