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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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<strong>Geschichte</strong> d er Deutschen <strong>von</strong> <strong>Rochester</strong><br />

schlagen, kaum war das erste Blutopfer deutscher Vaterlandsliebe<br />

dargebracht, als sich auch bereits das D eutcshamerikanertum der<br />

Union in dem Bestreben zu vereinigen begann, durch freiwillige Beisteuern<br />

das L oos der im Kampfe Verwundeten, oder durch den<br />

Krieg ihrer Beschützer und Ernährer beraubten Witwen und Waisen<br />

im alten Vaterlande zu lindern.<br />

A uch di e D eutschen <strong>Rochester</strong>s nahmen Anteil an diesen humanen<br />

Bestrebungen, und wenige deutsche Organisationen, w enige<br />

deutsche Familien aus der damaligen Zeitperiode dürfte es hier<br />

geben, di e nicht ihr Schärflein dazu beigetragen.<br />

Und als endlich di e Kriegfurie sich ausgetobt, als die freudige<br />

Botschaft vom A bschlusse <strong>des</strong> Friedens zu uns über das Meer kam,<br />

da gab auch di eses Ereignis in <strong>Rochester</strong> Veranlassung zu einer<br />

deutschen Festfeier, di e dem geistigen Bande zwischen dem alten<br />

und neuen Vaterlande erneute Stärke verlieh, obschon sie wegen der<br />

verschiedenartigen A uffassung ihres Charakters und ihrer T endenz<br />

nicht allgemein en Beifall fand.<br />

Der Sieg der deutschen Waffen, der Glanz der durch sie erzielt<br />

en E rrungenschaften warf in der E rhöhung <strong>des</strong> Selbstbewusstsein s<br />

unter der deutsch-amerika nischen Bevölkerung und der Achtung<br />

und Beachtung, welche das ein geborene E lement jetzt deutschem<br />

\i\Tesen und deutsch er Bildung schenkte, sein e Reflexe auch zu uns<br />

über das Meer herüber. Als daher in den grösseren Städten die<br />

Agitation zur Einführung der deutschen Sprache als L ehrgegenstand<br />

der öffentlichen Schulen in's Leben gerufen wurde., war der<br />

E influ ss der beschränkten nativistischen Elemente nicht mehr stark<br />

genug·, um vor deni E nthusiasmus für das Deutschtum Stand halten<br />

zu können, und siegreich hielt Jungfrau Germania ihren Einzug in<br />

di e Bildungsstätten unseres neuen Vaterlan<strong>des</strong>.<br />

Auch in Roch.ester wurde dem neuen Unterrichtsfache im Jahre<br />

1872, w enn auch nicht ohne Schwierigkeit, Eingang in di e städtischen<br />

U nterrichtsanstalten erkämpft, und drei städtisch e Speziellehrer<br />

wurden mit der Unterweisung in demselben beauftragt . Allein<br />

Mangel an geeigneter Kontrolle über den deutschen U nterricht, der<br />

Widerwille gegen denselben auf Seiten mancher Schulvorsteher,<br />

Sonderinteressen unter ein em Teile der D eutschen, Gleichgiltigkeit<br />

bei dem andern gesatteten der deutschen Sprache nur einen kurzen<br />

Aufenthalt in unseren hiesigen Unterrichtsanstalten. Den Protesten<br />

deutscher Massenversammlungen zum Trotz und leider unter wesentlicher<br />

Mitwirkung eines vom D eutschtum abgefall enen Renegaten,<br />

wurde bereits im Jahre 1877 der deutsche Unterricht wieder<br />

abgeschafft, ohne dass di e damalige Schulbehörde sich die Mühe<br />

genommen hätte, di eses Vorgehen anders, als durch die seichtesten<br />

Vorwände zu motivieren. Die Schlappe, welche damit den D eut-<br />

. chen R ochesters versetzt wurde, mag für di eselben demütigend sein,<br />

gereicht aber auch dem damaligen Schulrate durchaus nicht zur<br />

Ehre. T ief beschämend für die zahlreich e deutsche Bevölkerung<br />

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