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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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G e s c h i c h t e d e 1' ·D e u t s c h e n v o n R o c h e s t e r<br />

Gegen Ende der siebziger J ahre war Gustav E rbe als geschick-<br />

ter A rbeiter in der A nfertig ung <strong>von</strong> Mikroskopen in eine hiesige<br />

Optikalien-Fabrik berufen worden, in der er mit einem Werkführer<br />

derselben, P hilipp Yawman, bekannt w urde. Die beiden Männer<br />

lernten dabei ihre beiderseitigen Fähigkeiten kennen und auch ein<br />

Feld, auf dem sie dieselben gemeinsam vrwerten konnten. Beim<br />

Anfertigen <strong>von</strong> M ikroskopen gab es zu j ener Zeit fast ausschliesslich<br />

bloss Maschinen, di e der A rbeiter mit I-land und F uss zu manipulieren<br />

hatte; ein e Arbeitsteilung gab es dabei nicht; das P rodukt<br />

g ing <strong>von</strong> A nfang bis zu E nde durch di e Hände eines ein zigen Ar-<br />

beiters, <strong>von</strong> dem daher di e äusserste Ge chicklichkeit und Genauigkeit<br />

verlangt w urde. Yawman, der in der Fabrik als Werkführer<br />

der Mechaniker fungierte, gab dabei seinem späteren Compagnion<br />

glänzende P roben seiner Geschicklichkeit und seiner Erfindungsgabe,<br />

während er auch den Wert Gustav E rbes erkenn en lernte.<br />

Wo der letztere den Vorteil, den ein e arbeitsparende Maschine<br />

brachte, ausfand, w urde sie unter Yawmans Leitung für ihn konstrui<br />

ert, und beide Männer gelangten daher zum Bewusstsein.<br />

welche V orteile sie für sich zu erzielen imstande wären, wenn sie<br />

sich zu gem ein samer A rbeit im eigenen Interesse vereinig ten. So<br />

entstand die F irma Yawman & E rbe im J ahre 1880. Sie hatte bei<br />

ihrer Gründung wenig K apital, tatsächlich gerade genug zur A nschaffung<br />

der nötigsten Maschinen. Die ersten J ahre ih rer Geschäftstätigkeit<br />

brachten noch kein e g rossen finan ziell en E rfolge,<br />

aber eine Reputation ihrer Reellität, T üchtigkeit und Geschicklichkeit,<br />

die sich immer weiter verbreitete. Die F irma erhielt daher<br />

den Kontrakt für die Lieferung der <strong>von</strong> J ames Cut! er, dem nachmaligen<br />

Mayor <strong>Rochester</strong>s, patentierten sogennanten "Mail<br />

Chutes", den sie 25 J ahre lang innehatte. Im J ahre 1883 begann<br />

sie mit der Lieferung der Metallarbeit für die F ilmroll enhalter der<br />

Eastman Kodak Co., und sie setzte di eselbe bis 1895 fo rt. Im<br />

selben J ahre schloss sie mit den E igentümern <strong>des</strong> Patents für die<br />

"Shannon F iles" für Bri efe, Rechnungen u. s. w . ein Uebereinkommen<br />

ab, das ihr die Fabrikation derselben ermöglichte, und sie hat<br />

die Herstellung derselben auch heute noch mit vielen Verbesserungen.<br />

All das machte ein e Verg rösserung der Fabrik nötig<br />

und die F irma kaufte daher eine Baust elle in der St. Faulstrasse<br />

an, auf der sie ein vierstöckiges Backsteingebäude errichtete. Nach<br />

Fertigstellung <strong>des</strong>selben konnte sie auch die Verfertigung der inneren<br />

Metallbekleidung <strong>von</strong> Bankgewölben und Gewölben öffentlicher<br />

Gebäude unternehmen, was 1890 eine weitere Vergrösserung<br />

der Fabrikräumlichkeiten durch ein zweites vierstöckiges Gebäude<br />

auf demselben Baugrund erforderte. Vor 1898 hatten Yawman &<br />

Erbe hauptsächlich für andere Geschäftsunterneh\nungen produziert,<br />

<strong>von</strong> da an aber beschlossen sie, ihre eigenen Verkaufsorganisationen<br />

zu errichten und ihre Fabrikate selbst auf den Markt zu<br />

bringen. Zu diesem Zwecke wurde jetzt die Yawman & Erbe Manu-<br />

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