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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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<strong>Geschichte</strong> der Deutschen <strong>von</strong> <strong>Rochester</strong><br />

Census zufolge 75,000 deutsche Stimmgeber <strong>des</strong> Staates, in deren<br />

Namen gegen Beschränkung der persönli chen Freiheit durch Aufwands-<br />

(Sumptuary Laws) und Sabbatharierg·esetze Protest erhoben<br />

wurde. Eine Zurückdämmung der drohenden puritanischen Sturmflut<br />

war di e Folge, di e jedoch nur <strong>von</strong> kurzer Dauer war, weil die<br />

in der Convention geplante, permanente Staats-Liga durch den oben<br />

bezeichneten deutschen Partikularismus bald in die Brüche ging.<br />

Die deutschamerikani sche Gesellschaft verhielt sich der Bewegung<br />

gegenüber passiv, ein e rasch gegründete "<strong>Rochester</strong>er Liga für<br />

persönliche Freiheit hatte jedoch ihre Delegaten zu der Convention<br />

entsandt. Während nun nach der letzteren das Deutschamerikanertum<br />

der gegneri schen Bewegung gegenüber untätig blieb,<br />

schlossen sich Temperenzler und P rohibitionisten enger zusammen<br />

und zwangen den Politiker, im Parteiinteresse mit ihnen zu rechnen,<br />

während er <strong>von</strong> dem verein zelten Deutschen, den er leicht im<br />

Parteibann zu halten vermochte, kein en \ i\T iderstand <strong>von</strong> Bedeutung<br />

gegen Zugeständnisse für die elben zu befürchten hatte. Es erfolgte<br />

daher das Hochlizenz- und kurz darauf das mit Recht berüchtigte<br />

Raines-Gesetz, di e beide den liberalen Elementen allmählich<br />

die Notwendigkeit ein er permanenten Organisation zum Bewusstsein<br />

brachten, obgleich di ese in <strong>Rochester</strong> erst bedeutend<br />

später und nur auf Anregung <strong>von</strong> den Befürwortern eines allgemein<br />

en deutschamerikanischen Nationalbun<strong>des</strong> erfolgte.<br />

Die Gefahr eines Konfliktes zwischen Deutschland und den Ver.<br />

Staaten in der Samoafrage legte di ese Notwendigkeit noch näher.<br />

E ng land suchte damals die Situation zur Gründung einer Verbindung<br />

aller "angelsächsischen" Völker auszunützen, und der Appell<br />

an di ese hatte in den Ver. Staaten eine ausgedehnte Hetze <strong>von</strong><br />

Seiten ein es Teils ihrer Presse gegen Deutschland und di e Deutschamerikaner<br />

zur Folge., wobei man die Loyalität der letzteren gegen<br />

unsere Republik zu verdächtigen bestrebt war A uch in <strong>Rochester</strong><br />

wurde <strong>von</strong> einigen nativisti schen Zeitungen di ese Hetze aufgenommen,<br />

und in so gehässiger Weise geführt, dass di e hi esigen Deutschamerikaner<br />

sich endlich zu vereinigtem Entgegentreten wider dieselbe<br />

veranlasst sah en. E in <strong>von</strong> dem P räsidenten der deutschamerikanischen<br />

Gesellschaft, F. Fritzsche, erlassener Aufruf an die<br />

deutschen Vereine um Entsendung <strong>von</strong> Delegaten zu ei ner V ersammlung,<br />

die einen allgemeinen Protest gegen die Hetzereien veranlassen<br />

sollte, schaarte V ertreter fast aller zusammen, und al s in<br />

der Versammlung die Frage erhoben wurde, ob die V eranstaltung<br />

einer Massenversammlung am Platz wäre, konnte unter Hinweis auf<br />

die g rosse Anzahl der Delegaten der Bescheid gegeben werden,<br />

dass man ja die Massenversammlung bereits habe. U eber 5000<br />

D eutschamerikaner waren in de.rselben repräsentiert und mit enthusias<br />

tischer Einstimmigkeit wurden Beschlüsse angenommen, in<br />

welchen die Verdächtigung der Loyalität <strong>des</strong> Deutschamerikaner·<br />

tums unter Hinweis auf die R oll e, die fast <strong>von</strong> Anfang der Kolo-<br />

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