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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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<strong>Geschichte</strong> d er Deutschen <strong>von</strong> <strong>Rochester</strong><br />

Jung einer Pferdebahn zwischen <strong>Rochester</strong> und Carthage zur VermitteJung<br />

<strong>des</strong> Fracht- und Passagierverkehrs zwischen R ochester<br />

und Carthage rentabel befunden, da am letzteren Orte seit A nfang<br />

der dreissiger Jahre schon die auf dem Ontariosee verkehrenden<br />

Dampfer im Fluss anlegten, um den Verkehr mit L ewiston und<br />

Queenstown am N iagara flu ss, mit Ogdenshurg und Prescott am St.<br />

Lawrence und allen dazwischen liegenden Hafenorten zu vermitteln.<br />

Rings um diese N iederlassung in der Umgebung <strong>Rochester</strong>s lag<br />

noch dichter Urwald mit kl ein eren oder g rösseren Lichtungen, auf<br />

w elchen unternehmende Landbebauer dem jungfräulichen Boden<br />

reiche Ernteerträge abgewannen.<br />

Im Jahre 1817 brachte Weizen noch noch ein en Preis <strong>von</strong> $2.25<br />

per Busche! in <strong>Rochester</strong>, 1820 freilich blos noch 37;0 Cts., W elschkorn<br />

20 Cts., während das Fass Mehl auf $2.20 zu stehen kam.<br />

Aus alledem erhellt, w elch raschen A ufschwung das Geneseeland<br />

nach Beendigung <strong>des</strong> 1812 ausgebrochenen Krieges mit England<br />

nahm, und an diesem A ufschwung waren auch bereits deutsche<br />

Einwanderer beteiligt, so dass also das deutsche E lement <strong>von</strong><br />

den ersten Anfängen <strong>Rochester</strong>s an mit sein er <strong>Geschichte</strong> verflochten<br />

ist.<br />

Bereits im Jahre 1814 find en wir in <strong>Rochester</strong>vill e ein e Bäckerei<br />

errichtet, deren Gründer und Eigentümer kein Anderer war, als<br />

der Würtemberger J acob Hau, <strong>des</strong>sen biographische Skizze wir<br />

später folgen lassen.<br />

Die deutsche Einwanderung <strong>des</strong> neunzehnten Jahrhunderts<br />

zeichnete sich <strong>von</strong> der <strong>des</strong> vorhergehenden vor all en Dingen durch<br />

ihren mehr spontanen Charakter aus. An Stelle <strong>des</strong> Massenimports<br />

billiger Arbeitskräfte, welche vordem in den neuen A nsiedelungen<br />

unter oft sehr drückenden und ungerechten Bedingungen Handlangerdienste<br />

zu verrichten hatten, trat jetzt ein Element, das freiwillig<br />

und aus eigenem Entschlusse di e alte Heimat aufgab, um sich,<br />

unbeengt <strong>von</strong> den im deutschen Vaterlande die freie E ntwickelung<br />

niederhaltenden Schranken, ein eigenes Heim in der neuen Welt zu<br />

gründen. Der durch die V ervollkommnung der Schiffahrt gesteigerte<br />

Wechselverkehr zwischen den deutschen Ansieldern in den<br />

Ver. Staaten und den im alten Vaterlande zurückgebliebenen<br />

Freunden und Verwandten, der Fortschritt der Literatur und <strong>des</strong><br />

Zeitungswesens und di e sich immer mehr verbreitende Kunde <strong>von</strong><br />

dem Wohlstande, <strong>des</strong>sen sich di e nach der neuen W elt Ausgewanderten<br />

erfreuten, erweckten in al!en mit den Verhältnissen ihres<br />

alten Heimatlan<strong>des</strong> Unzufriedenen einen immer weiter um sich greifenden<br />

Hang nach dem neuen Wunderlande. D er <strong>von</strong> Frohnen und<br />

Steuern bedrückte Bauer, der unter dem Zwang der Zunftgesetze<br />

seufzende Handwerker, der an der Aussicht auf Erlangung <strong>des</strong><br />

Meisterrechtes und eigener Selbständigkeit verzweifelnde Handw<br />

erksbursche, - sie alle g riffen zum \ iVanderstabe, um die Reise<br />

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