Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

Geschichte der Deutschen von Rochester
Jahre an Wilhelm Thiese und G. Feuchtinger ab, die es unter dem
Titel "Von Nah und Fern" herausgaben. Auch sie hatten indessen
nur kurzen Erfolg. Im Jahre 1877 kam das Blatt sammt der Druckerei
unter den Hammer und ging in den Besitz Fried. Donners über,
der den bisherigen Namen desselben in "Rochester Sonntagsblatt"
umwandelte und sich rasch einen bedeutenden Leserkreis eroberte.
Durch unedle, persönliche Ausfälle und Insinuationen ging jedoch
die anfängliche Popularität der Zeitung rasch wieder verloren, und
seine masslosen Angriffe gegen einige katholische Geistliche hatten
schliesslich zur Folge, dass vom. bischöflichen Stuhle ein Anathema
über dasselbe ausgesprochen wurde. Hierdurch auf's äusserste
gereizt, strengte Donner eine Schadenersatzklage gegen Bischof
McQuaid an, die jedoch nach ziemlich kostspieligen Präliminarien
schliesslich abgewiesen wurde. Donner verliess ganz plötzlich die
Stadt, und das "Rochester Sonntagsblatt" sammt Druckerei ging
in den Besitz W. Rampes, des Inhabers der ersten Hypothek, über,
der es eine Zeit lang selbst redigierte und heraus gab. lm Januar
1881 übernahm Herrmann Pfäfflin die Redaktion und im Frühling
desselben Jahres brachte Julius Stoll das "Rochester Sonntagsblatt"
san1mt Druckerei durch Kauf an sich und gab es in Gemeinschaft
mit dem bisherigen Redakteur heraus. Durch den bedeutenden Aufschwung,
den das Blatt unter dem neuen Regime bereits im ersten
Jahre nahm, veranlasst, gründete der Eigentümer desselben im Mai
1882 unter dem Titel "Rochester Abendpost" noch eine tägliche
Zeitung, die ebenfalls von H. Pfäfflin redigiert wurde. Im Januar
1882 wurde die neue Zeituhg von der "German Printing & Publishing
Co." mit dem "Rochester Beobachter" konsolidiert und erschien
unter dem Titel "Rochester Abendpost und Beobachter" unter gemeinsamer
Redaktion. von Adolph Nolte und Hermann Pfäfflin.
Eine achtseitige Wochenausgabe, das "Rochester Wochenblatt",
war mit derselben verbunden und auch das "Rochester Sonntagsblatt"
wurde von der Aktiengesellschaft wie früher fortgeführt.
Im Jahre 1877 war unter dem Namen "Rochester Courier" eine
deutsche Wochenzeitung von einer Aktiengesellschaft gegründet
worden und im ersten Jahre ihres Bestehens von Hugo Kühne
reclißiert. Die Zeitung vertrat anfangs die Prinzipien der damals
in ihrer Blüte befindlichen "Greenbackpartei", nahm aber später
einen unabhängigen Charakter an. Im Winter 1879 trat Hermann
Pfäfflin in die Redaktion ein. Da jedoch das Unternehmen fast
ohne Kapitalien begonnen war und ausserdem unter dem Mangel
einer einheitlichen Geschäftsführung zu leiden hatte, geriet es bald
bedenklich in's Schwanken, und die Zeitung wurde im März 1879
an die Rochester "Katholische Volkszeitung" übertragen, nachdem
sich die Mehrheit der Aktionäre von dem Unternehmen zurückgezogen
hatte.
Die "Rochester Katholische Volkszeitung" selbst war ·im Dezember
1878 von den Gebrüdern Piehier gegründet worden und
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