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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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<strong>Geschichte</strong> der Deutschen v. on <strong>Rochester</strong><br />

schlägt in diesen deutschamerikanischen Vereinigungen die Liebe<br />

zu dem neuen Vaterlande ihre Wurzeln und knüpft sie mit starken<br />

Banden an den gemeinsamen Boden und an die übrige Bevölkerung.<br />

Wenn die Zeit vor dem Jahre achtundvierzig als die Periode<br />

der Kindheit und der Jugend unseres <strong>Rochester</strong>er <strong>Deutschtums</strong> bezeichnet<br />

werden mag, in welcher fast seine ganze Tätigkeit in der<br />

Befriedigung seiner materiellen Bedürfnisse, in der Aufnahme <strong>von</strong><br />

Eindrücken aus seinerneuen Umgebung und in der Herstellung <strong>von</strong><br />

anregenden Mittelpunkten für das sittliche und religiöse Leben aufging,<br />

so bezeichnet der Zeitraum zwischen den fünfziger und sechziger<br />

Jahren seinen Eintritt in das kräftige Mannesalter, in dem es<br />

die empfangenen Eindrücke zu verwerten und in das Getriebe seiner<br />

bürgerlichen Gesellschaft selbsttätig einzugreifen beginnt. Acht<br />

deutsche Vertreter, welche in den Jahren 1853-1860 an der gesetzgeberischen<br />

Leitung <strong>des</strong> Gemeinwesens Teil nahmen, sind sprechende<br />

Zeugen <strong>von</strong> dem Interesse und Anteil, den die deutsche<br />

Bevölkerung <strong>Rochester</strong>s an der städtischen Politik nahm; ein Gesangverein,<br />

drei Bildungsvereine, drei Logen, fünf gegenseitige Unterstützungsgesellschaften<br />

und eine kleine Anzahl <strong>von</strong> Militär- und<br />

Schützenvereinen sind die Schöpfungen, in welchen sich zwischen<br />

den Jahren 1850 und 1860 das Streben nach Sicherstellung, Verschönerung<br />

und Fortbildung <strong>des</strong> materiellen, geistigen und sozialen<br />

Lebens unter dem Deutschtum der Blumenstadt ausprägte, während<br />

drei deutsche Journale, die in derselben Zeit entstanden, den Beweis<br />

liefern, dass das Bedürfnis geistiger Anregung unter unseren Landsleuten<br />

in <strong>Rochester</strong> empfunden und, so weit es die Verhältnisse gestatteten,<br />

auch befriedigt wurde, und dass der durch die Presse vermittelte<br />

Ideenaustausch bereits seine befruchtende \tVirkung unter<br />

dem Deutschtum auszuüben begann.<br />

Verschiedenartigkeit der Ziele, der Ansichten und der religiösen<br />

Ueberzeugimgen schufen zwischen den deutschen Organisationen<br />

oft tiefe Klüfte, stets aber bildete das Bestreben, den heimischen<br />

Sitten, Lebensgewohnheiten und Einrichtungen, soweit sie sich mit<br />

den Institutionen der Republik vertragen, auch im neuen Vaterlande<br />

eine Stätte zu bereiten und zu erhalten, das geistige Band, das<br />

sie immer wieder zusammenschliesst. Die auf den Boden Amerikas<br />

verpflanzten deutschen Feste insbesondere bilden Vereinigungspunkte,<br />

in welchen immer wieder alle Elemente der deutschamerikanischen<br />

Bevölkerung zusammentreffen und ihre Begeisterung für<br />

deutsche Geisteserrungenschaften, die Liebe zu ihrer Sprache, den<br />

Trieb zu fröhlicher Geselligkeit und die Anhänglichkeit an die in das<br />

neue Vaterland verpflanzten Strebensziele und Gewohnheiten auf's.<br />

neue entflammen. Zweimal haben so zwischen 1850-1860 altheimatlichen<br />

Mustern nachgebildete deutsche "Volksfeste", ·das eine zu<br />

Anfang der fünfziger Jahre, an der Float Bridge, das andere gegen<br />

Ende derselben, in einem schattigen Haine in der Rowestrasse<br />

(Lexington Ave.), bei den unteren Fällen, neben der Lake Avenue,<br />

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