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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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<strong>Geschichte</strong> der D e uts c hen <strong>von</strong> <strong>Rochester</strong><br />

Dem Farmer J acob W estermann, der sich später in Penfield<br />

niederliess, stand unter äusserst günstigen Beding ungen genügend<br />

Land in der heutigen East Avenue zur Verfügung, doch verschmähte<br />

er es, weil es ihm teils zu sumpfig, teils zu steinig war!<br />

So sprach und urteilte man Anfangs der dreissiger Jahre über<br />

eine Gegend, die heutzutage zu den reichsten und schönsten der<br />

Stadt R ochester gehört! Wie ganz anders hätten wohl jene ersten<br />

deutschen P ioniere gehandelt, wenn sie das rasche Aufblühen der<br />

jungen N iederlassung hätten voraussehen können !<br />

Die deutschen Bewohner der damaligen Zeit lebten in allen<br />

Richtungen der Stadt zerstreut, oft ohne allen Verkehr mit and .ren<br />

deutschen Landsleuten. Dies mag uns auch di e rasche Amerikani<br />

sierung V ieler erklären. Von der öffentlichen Geltendmachung<br />

deutscher Gewohnheiten war keine Rede, und so machten diese, wo<br />

sie nicht zeitweilig durch den Verkehr mit anderen Stammesgenossen<br />

wiecler aufgefrischt wurden, bald amerikani schen Sitten und<br />

Gebräuchen Platz.<br />

Man versammelte sich wohl zuweil en in den Häusern deutscher<br />

Familien, um sich mit Musik und Gesang beim Genusse ein es<br />

schlechten Obergärbieres zu unterhalten, das <strong>von</strong> den Betreffenden<br />

selbst gebraut und gallonenweise an die Gäste verkauft wurde<br />

(wozu man damals keiner Lizenz bedurfte), aber solche Vereinig ungen<br />

waren nurvorübergehend und verei nzelt, denn es fehlte an ein em<br />

richtigen geistigen Bande, das sie zusammenhalten konnte. Dieser<br />

Mangel machte sich schon bei Beginn der dreissiger Jahre empfindlich<br />

fühlbar, und es wurden daher verschiedene Versuche gemacht,<br />

ihm abzuhelfen. Die geschulteren deutschen Bewohner riefen gelegentlich<br />

ihre in <strong>Rochester</strong> ansässigen Landsleute zu ein er Betversammlung<br />

zusammen, wobei Derjenig-e, der sich dazu befähigt<br />

glaubte, . die Stelle <strong>des</strong> P redigers vertrat; da und dort kam auch wohl<br />

ein auswärtiger Geistlicher, um in irgend ein em kleinen Lokale, oder<br />

einer zu di esem Zwecke vorübergehend gemieteten K irche ein en<br />

kl ein en K reis <strong>von</strong> Zuhörern zu erbauen, und mit Freuden ergriff das<br />

kleine Häuflein, ohne Rücksicht auf Stand oder Confession, diese<br />

Gelege11heit, den religiösen Bedürfnis Rechnung zu tragen. U nd je<br />

mehr die deutsche Bevölkerung zunahm, um so fühlbarer machte sich<br />

eben dieses Bedürfnis, und so tauchte schon anfangs der dreissiger<br />

Jahre ein P lan zur Gründung einer deutschen K irche auf, der sich<br />

Wenige J ahre.darauf auch in der Tat verwirklichen sollte.<br />

Die ersten Spuren einer ausserkirchlichen, gesellschaftlichen<br />

Organisation unter den Deutschen <strong>Rochester</strong>s lassen sich auf das<br />

J ahr 1834 zürückführen, in dem sich ein e deutsche M ilizkompagnie<br />

unter dem Namen "Deutsche Grenadiere" bildete. Die Kompagnie<br />

trug eine grüne Uniform mit roten A ufschl ägen und Bären mützen.<br />

Sie wurde unter Leitung ihres ersten Kapitäns, Dr. Klein, im alten<br />

Marktgebäude in der Frontstrasse ein exerziert.<br />

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