Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

Geschicht e der Deutschen von Rochester
sehen Altenheim hat er, wie in der Geschichte desselben erwähnt
wird, freigebig Zeit und Geld gewidmet. Im Rochester Waisenha us
und im K inderhospital sind Gebäude zu seinem A ndenken errichtet.
A usser den oben angeführten geschäftlichen Stellungen hatte
er in der letzten Zeit seines L ebens noch die ein es D irektors in der
Rochester Trust & Safe D eposit Co., des P räsidenten der R ochester
Telephon Co., eines Direktors in der tromberg & Carlson Co. und
eines Vize-P räsidenten der General Railway Co. bekleidet. E r war
ein echter T y pus eines amerikanischen "Selfma de Man" und eines
amerikani chen Bürger mit Bindestrich, der seine A nhänglichkeit
an sein deutsches Wesen nicht verli ert, wenn er auch ni emals a usser
A ugen lässt, was er als a merikanischer Bürger dem Adopti vvaterland
schuldig ist!
E in .anderer Deutscha merikaner, der namentli ch in dem Zeitra
um nach 1885 eine hervorragende R oll e im poli t i chen und Geschäftsleben
Rochester spielte, ist Col. Louis Ernst, der Gründer
d er unter seinem Namen fo rtgeführten, w ohlbekannten E isen- und
Stahlwaarenhandlung. Geboren in Sinsheim bei Baden-Baden am
19. Juli 1825, erhielt er sein e erste E rziehung im alten Vaterland,
von w o er im Jahre 1831 mi t sein en E ltern nach Amerika a uswanderte.
D ie letzteren kauften dort ein e Farm in der Nähe von
Brighton, von w o er jedoch nach einigen J ahren al A rbeiter in die
Schuhfabrik J ohn Wegmans ein trat. Tach 1845 arbeitete er 11
J ahre in D . R. Bartons E isen- und Stahlwaarenla clen und
g ründete soclann, nachdem er di e nötige Geschäftserfahrung gewonnen
hatte, mit seinen E rspa rnis. en ein . Geschäft unter der
F irma E rnst & Seifried, verkaufte jedoch 1880 sein en Geschäftsanteil
an seinen Partner aus und etablierte di e E isen- und
Stahlwaarenhandlung von L. E rnst & Sohn, di e er bis zu sei·
nem T ode mi tfortführte. Er gew ann dabei bald den R uf eines
reellen, gewiegten Geschäftsmanns und wurde daher zu verschiede-·
nen geschäftlichen U nternehmungen zugezogen. Im J ahre 1869
wurde er P räsid ent der E ast Side Sparbank, mi t der er bis an sein
Lebensende in Verbindung bli eb. A usserdem erwählten ihn die
D irektoren der D eutscham erikani schen Bank zu einem ihrer D irektoren,
und di e R ochesterer deut ehe Feuerve rsicherungs-Gesellschaft
zu ihrem P räsidenten.
Im J ahre 1848 hatte er sich mi t Barba ra Hettinger verheiratet,
und di eser E he entsprossten 4 T öch ter und 3 Söhne, von welch letzteren
einer, Chas. B. E rnst, mehrere Jahreals Sta dtanwalt und Poli zeiri
eb ter amtierte.
Im Jahre 1849 trat L. E rnst in di e Staatsmiliz ein , und als der
Bürgerkrieg ausbrach, zog er als L eutnant mit 54. R egiment in's
F eld und diente als solcher zwei J ahre lang ; 1862 fun g ierte er als
M itgli ed ein es Komites, welches das 108. und 140. R egiment von
N ew York organisierte, w urde soda nn einem erfahrenen Oberst
über das letztere, P . H. O'R ourke, als Oberstleutnant beigegeben,
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