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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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<strong>Geschichte</strong> der Deutschen <strong>von</strong> <strong>Rochester</strong><br />

werke in <strong>Rochester</strong> und der Umgegend wurden <strong>von</strong> ihm mit zeitgemässen<br />

Verbesserungen versehen. Die Clinton-, Granate-, J efferson-,<br />

Washington- und Crescent-Mühle in <strong>Rochester</strong> sind <strong>von</strong> ihm<br />

den Anforderungen der Neuzeit entsprechend eingerichtet worden.<br />

Kiefer ist durch diese seine Schöpfungen auf's innigste mit dem<br />

Fortschritt <strong>des</strong> Mühlwesens, dem <strong>Rochester</strong> seinen Aufschwung<br />

verdankte, verknüpft und verdient daher wohl, dass sein Name unseren<br />

hiesigen deutschen Landsleuten aufbewahrt bleibt.<br />

Einen besonders hervorragenden Platz unter den deutschen<br />

Einwanderern der dreissiger Jahre nimmt Louis Bauer ein, der seit<br />

dem Jahre 1835 ohne Unterbrechung hier wohnte.<br />

Derselbe war am 31. August 1812 in Lembach, im Unter-Elsass.<br />

Canton W eissenburg, geboren und wanderte im Jahre 1834 nach<br />

Amerika aus. Nachdem er neun Monate lang als Nagelschmied in<br />

Utica gearbeitet hatte, siedelte er nach <strong>Rochester</strong> über, wo er beim<br />

Bau <strong>von</strong> zwei eisernen Packetbooten, die für den Kanalverkehr bestimmt<br />

waren, lohnende Beschäftigung fand. Er verfertigte die<br />

eisernen Nieten zu den Booten, die sonst <strong>von</strong> auswärts hätten herbeigeschafft<br />

werden müssen, da ausser Bauer noch kein Nagelschmied<br />

in <strong>Rochester</strong> wohnte, und gründete sich auf diese Weise<br />

in Kurzem eine Existenz.<br />

Von der Umständlichkeit und Beschwerlichkeit eines Unternehmens,<br />

wie der Bau dieser eisernen Boote, in der damaligen Zeit,<br />

kann uns die Tatsache einen Begriff geben, dass das zu demselben<br />

notwendige Eisen sämmtlich zu Wagen <strong>von</strong> New York hierher geholt<br />

wurde. Nach Beendigung der Boote warf sich Bauer mit Eifer<br />

auf sein früheres Geschäft, bis er im Jahre 1837 in Bartons Stahlwaarenfabrik<br />

Beschäftigung fand. Allein schon im darauffolgenden<br />

Jahre musste er eines lahmen Armes wegen, den er sich dabei<br />

zugezogen, die Stellung wieder aufgeben, worauf er mit dem bereits<br />

erworbenen Gelde die erste deutsche Wirtschaft in <strong>Rochester</strong> (das<br />

spätere Lafayette-Haus) errichtete, die er später in Verbindung mit<br />

Lux unter der Firma "Lux & Bauer" weiterführte.<br />

1838 errichtete er die erste deutsche Grocerie in <strong>Rochester</strong> an<br />

der nordwestlichen, vom Eriekanal und der West Mainstrasse gebildeten<br />

Ecke, und als ein Jahr darauf einer Erweiterung <strong>des</strong> Kanals<br />

wegen das dortige Gebäude abgetragen werden musste, siedelte er<br />

nach der Süd St. Faulstrasse in das der Elystrasse gegenüberliegende<br />

Gebäude über, wo er die Grocerie fortsetzte, die er zwei Jahre<br />

darauf an B. Rupp abtrat.<br />

Er selbst gründete an der Ecke <strong>von</strong> Brown- und Amesstrasse<br />

(jetzt Wilderstrasse) das J effersonhaus, worin er bis zum Jahre<br />

1846 eine Grocerie nebst Wirtschaft betrieb. Das Jeffersonhaus war<br />

damals und noch lange Zeit hernach der Sammelplatz der deutschen<br />

Bevölkerung und wurde <strong>von</strong> seinem Besitzer mit einem für die<br />

damaligen Verhältnisse ganz ungewöhnlichen Comfort ausgestattet.<br />

Mit der Wirtschaft war eine Bierbrauerei verbunden, die zweite, die<br />

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