Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

Geschichte der D e utschen von Rochester
Zeit schon wiederholt in das Land der fünf "Nationen" eingedrungen,
um sie zum Christentum zu b ekehren, und als 1669 der berühmte
Missionar und Forscher La Salle, der Entdecker der Niagara
Fälle, dabei seinen ersten Besuch an der Irondequoit Bai (Gerundicut)
machte, fand er bereits mehrer e derselben unter den Indianern
vor. Diesen Missionaren folgte der H andelsmann und kurz na ch
dem E rscheinen dieser Glaubensbot en waren daher auch b ereits
unter den V erbündeten des "langen Hauses" französische Handelsposten
errichtet. D a aber inzwisch en die . E ngländer vom O sten
N ew Yorks und dem T erritorium der N euengla ndstaaten Besitz
ergriffen hatten, von wo sie ihre N iederlassungen rasch w eiter nach
dem W esten ausdehnten, kamen die französischen Handelsinteressen
daselbst allmä hlich mit den britisch en in Konflikt, wodurch di e
Irokesen zwischen zwei F euer gerieten, die "das lange Haus" im
Laufe der Jahre verzehrten,
Im Iahre 1623, vierzehn J ahre nach der Entdeckung des H udson
Flusses, hatte die holländisch-w estindische Compagni e an der
Mündung desselben unter Cornelius J a'cobson May , ein em Manne
von deutscher Abkunft, als Generalgouverneur, die K olonie "N euamsterdam"
gegründet , in der sich dreissig mit diesem in dem
Schiffe "Neuniederland" über See gekommene Familien niederliessen,
und unter Generalgouverneur Peter Minnewit, einem: Deutschen
aus W esel am Rhein, war diese Niederlassung rasch zur Blüte
gela ngt. Ihre erst en Ansiedler waren vorw iegend D eutsch e, welche
während des dreissigjährigen K rieg·s sich nach Holland geflüchtet
hatten, und stammten hauptsächlich vom N iederrhein, von Geldern,
J ülich, Cleve, aus Westphalen, Ditmarsen , F ri esland, H olst ein, den
H ansestädten, Thüringen, H essen, W ürtemberg und Sa chsen.
V on Minnewit, der sich später mit der westindischen Compag nie
entzweite und 1632 abberufen worden war, w urde unter dem
Schutze Schwedens mit 50 E inwanderern in der Gegend des heutigen
Wilmington an der D elaware Bai eine Handelsstation gegründet,
die durch Zuzug von 54 deutschen Familien unter J ohann
Printz, "Edler von Buchau", ihrem ersten Generalgouverneur, zur
Kolonie "N euschweden" wurde und später unter di e Herrschaft der
H olländer geri et. Beide K olonien wurden 1664 im K ri ege zwischen
H olland und E ngland von dem L etzteren in Besitz genommen, w obei
der Name N eüamsterdams in "New York" umgewandelt wurde und
der des von den H olländern gegründeten F orts "Orani en" in "Albany".
Diese englisch-holländisch e Kolonie und die im Jahre 1684 von
William Penn gegründete, "Pennsylvania" , in V erbindung mit den
Nie1ederlassungen in Neuengland bahnten der europäischen Civilisation
den W eg nach dem Westen N ew Yorks, und hatte wie die
Geschichte der beiden erst eren zeigt , die deutsche Einwanderung bei
Ihrer Entwicklung bereits eine grosse Rolle gespielt, so war sie
nicht weniger stark an der Ausdehnung der letzteren nach dem
5