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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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Ge sch ic ht e d e r D eu ts c h e n <strong>von</strong> R oc h e st e r<br />

VII.<br />

Die deutsche Bevölkerung <strong>von</strong> 1860-1870<br />

W IR sind in unseren bisherigen Schilderungen bi.s zu einem Zeitpunkte<br />

gelangt, in w elchem deutsches Wesen 111 <strong>Rochester</strong> fur<br />

immer festen F uss gefasst hat und der gewonnenen, neuen Heimat<br />

sein Gepräge aufzudrücken beginnt. J e vielseitiger es sich aber entfaltet<br />

e, je mehr der deutsche E inwanderer sein e altvaterländischen<br />

E inrichtungen, Sitten und Gebräuche, mit den freiheitlichen Institutionen<br />

einer R epublik in E inklang gesetzt, in di e neue Heir\lat verpflanzte,<br />

um so zahlreicher und inniger w urden auch di e Beziehungen,<br />

di e ihn a n di eselbe knüpften, um so t iefer schlug auch der P a·triotismus<br />

in ihm Wurzel, der in den Kämpfe n <strong>des</strong> 1861 ausgebrochenen<br />

Bürgerkrieges di e Feuerprobe glä nzend besteh·en sollte.<br />

Der deutschen Bevölkerun g- <strong>Rochester</strong>s bot di eser entscheidende<br />

Wendepunkt ein e Gelegenheit, dem Adoptivvaterlande die Schuld<br />

ihres Dankes abzutragen, und auf den zahlreichen Schlachtfeldern,<br />

wo das Blut seiner Kämpfer gefl ossen, hat auch sie die Blut- und<br />

F euertaufe eines freiheitsinnigen und opferwilligen Bürgertums<br />

erhalten.<br />

Die Agitation der A bolitionisten hatte lange schon vor dem<br />

Ausbruch <strong>des</strong> Bürgerkrieges in Deutschla nd den lebhaftesten Widerhall<br />

gefunden, und Kanzel, Schule und P resse, vor all en D ingen<br />

aber Barriet Beecher-Stowe's in 's Deutsche übertragener R oman,<br />

"Onkel Tom's Hütte", hatten der Jugend dort ein en tiefen Absch eu<br />

gegen das barbarische Institut der Sklaverei eingepflanzt. Als es<br />

daher zu dem g rossen E ntscheidungskampfe zwischen der U nion<br />

und den südli chen Sklavenbaronen kam, da stand a uch der eingewanderte<br />

Deutsche fast ohne Ausnahme auf Seite der ersteren,<br />

welchem sein e im alten Vaterlande er worbene Kriegsgeübtheit und<br />

sein e Ausda.uer in der E rtragung <strong>von</strong> Strapazen dabei nicht wenig<br />

zu statten kam.<br />

Auch unter der deutschen Bevölkerung R ochesters schlug auf<br />

P räsident Lincolns am 15. A pril 1861 erla ssene P roklamation der<br />

E nthusiausmus für di e Sache der U nion in hell en F lammen empor ,<br />

und in dem schon am 14. Mai <strong>des</strong>selben J ahres kriegsbereiten 13.<br />

R egimente zogen etwa 200 D eutsche nach dem K ri egsschauplatze<br />

ab, darunter eine ganze deutsche Kompagni e Staatsmiliz, welche<br />

schon zuvor als die erste in Monroe County <strong>von</strong> Kapitän Adolph<br />

Nolte gegründet und einexerziert worden war.<br />

A uch in den 1862 organisierten R egtmentern, de m 108. und dem<br />

140. New Yorker Freiwilligen-Regiment, befanden sich neben den<br />

zahlreichen, in den übrigen Abteilungen zerstreuten deutschen Soldaten<br />

aus deutschen Bürgern R ochesters bestehende Kom pagnien.<br />

In Briekeils A rtillerie, in Macks Batterie, und im 8. und 22. Kavallerie-Regiment<br />

w aren die D eutschen R ochesters verhältnismässig<br />

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