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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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<strong>Geschichte</strong> der Deutschen <strong>von</strong> <strong>Rochester</strong><br />

Nach sechsmonatlichem Geschäftsbetrieb jedoch setzte Joseph<br />

Yaman mit seinen Eltern seinen Wanderstab weiter und langte im<br />

Jahre 1832 in <strong>Rochester</strong> an. Es war das eine böse Zeit für die Einwanderer,<br />

denn die Cholera wütete so schrecklich, dass sich kaum<br />

Leute finden konnten, um die Toten zu beerdigen. Fast noch ehe der<br />

letzte Atemzug getan war, wurden die an der Seuche Gestorbenen<br />

ohne weitere Ceremonien in rohe Särge gelegt und im Busche<br />

verscharrt.<br />

Auch J oseph Yamans Eltern fielen der entsetzlichen Pest zum<br />

Opfer. Beide starben kurz nach einander im August 1836.<br />

Yaman warf sich jetzt auf die Küferei und war bis zum Jahre<br />

1844 mit dem Verfertigen <strong>von</strong> Mehlfässern beschäftigt, die damals<br />

mit dem blühenden Zustande <strong>des</strong> Mehlhandels einen äusserst lohnenden<br />

Artikel bildeten. Natürlich wurden die Fässer fast alle ohne<br />

Maschinen mit der Hand angefertigt und grössere Küferwerkstätten<br />

waren im Stande, 60-65 Stück <strong>von</strong> jedem Arbeiter .die Woche<br />

anfertigen zu lassen. Das dazu notwendige Holz bot die waldige<br />

Umgegend der Stadt im Ueberfluss und es wurde <strong>von</strong> den Buschfarmern<br />

zu den billigsten Preisen geliefert. 1838 verheiratete sich Yaman<br />

mit Cath. Bechtel aus Dei<strong>des</strong>heim in Baden, und 1844 errichtete<br />

er mit J. Nagel eine Bäckerei, in welcher die erste Maschine zur<br />

Anfertigung <strong>von</strong> "Crackers" hier in <strong>Rochester</strong> aufgestellt wurde.<br />

Später brannte die Bäckerei nieder, wobei die Besitzer, da sie keine<br />

Versicherung hatten, einen Verlust <strong>von</strong> $5,000 erlitten. Ausserdem<br />

hatte Yaman 2 Jahre nach dem Brand eine Summe <strong>von</strong> $2,100 zu<br />

bezahlen, für welche er für einen Freund Bürge geworden war.<br />

Alle diese Unfälle aber vermochten seine Energie und seinen<br />

Geschäftsgeist nicht zu brechen. Im Jahre 1859 errichtete er mit<br />

Christ. Siel eine Brauerei in der Exchangestrasse, die durch den 8<br />

Monate später erfolgten Austritt Siels aus der Teilhaberschaft in<br />

seinen alleinigen Besitz überging. 1861 erhielt er in Joseph Nunn<br />

einen neuen Pa.rtner in dem Braugeschäft. Er selbst übernahm ausserdem<br />

noch das J effersonha us. Die Bierbrauerei war zwar damals<br />

keineswegs so glänzend wie heute; es wurde blos Obergärbier verfertigt<br />

und gallonenweise verkauft ; das Barrel brachte einen Preis<br />

<strong>von</strong> $4. Trotzdem aber erwarb sich Yaman durch Fleiss und Unternehmungsgeist<br />

so viel bei demselben, dass er 1864 im Stande war,<br />

die an der Ecke <strong>von</strong> J ay und Sextonstrasse gelegene Strassburger<br />

Ale-Brauerei zu gründen, die er gemeinschaftlich mit N. Kase bis<br />

zum Jahre 1882 betrieb.<br />

. Im Jahre 1833 wanderte Andreas Kiefer aus Wimmuthsweiler<br />

tm Regieru.ngsbezirk Trier hier ein, wo er das Geschäft eines Mühlarztes<br />

betrieb. Nachdem er seines Geschäftes wegen seinen Aufenthaltsort<br />

wiederholt verändert hatte, liess er sich <strong>von</strong> 1859 an<br />

ohne weitere Unterbrechung in Roches.ter nieder.<br />

Seine erste Werkstätte errichtete er in der Millsttasse. Er war<br />

als Mühlarzt sehr gesucht, und eine beträchtliche Anzahl der Mühl-<br />

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