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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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<strong>Geschichte</strong> der Deutschen <strong>von</strong> <strong>Rochester</strong><br />

ein Drittel <strong>von</strong> sein em bisherigen Gehalte abzutreten. Der Prediger<br />

der ersten Gemeinde <strong>von</strong> P hiladelphia, Jakob Samuel Gubelmann,<br />

trat infolge <strong>des</strong>sen im Herbst 1884 als dritte permanente L ehrkraft<br />

in die deutsche Abteilung <strong>des</strong> baptistischen Seminars ein, di e seitdem<br />

an Umfang und Ausdehnung <strong>des</strong> Lehrstoffes fortwährend<br />

zunahm.<br />

Der erste Schritt zur finanziellen Sicherung derselben war<br />

1864 geschehen, indem auf Veranlassung <strong>des</strong> Präsidenten der U niversität<br />

und <strong>des</strong> baptistischen Seminars, Ezekiel G. Robinson, J .<br />

B. Hoyt <strong>von</strong> Stamford, Connecticut, den Lehrstuhl P rof. Rauschenbuschs<br />

mit $20,000 dotierte.<br />

Universität und Seminar der Baptisten waren bis' zum J ahre<br />

1861 in dem alten Hotelgebäude in der Buffalostrasse zusammen<br />

geblieben, im letzteren Jahre aber wurde <strong>von</strong> der U ni versität ihr<br />

gegenwärtiges prächtiges Grundstück erstanden, auf dem sie ein<br />

g rosses Lehrgebäude enichtete. Das Seminar selbst siedelte im<br />

Jahre 1869 in die neu errichtete T revor Hall über, in der sich auch<br />

Wohnzimmer für viele Studenten befanden, di e jedoch beim Wachsen<br />

der Anstalt nur für eine kl ein e Anzahl der deutschen Studenten<br />

Raum boten. Die m eisten der letzteren mieteten sich daher in Privatfamilien<br />

ein, wobei sie sich mit den spärlichen Mitteln, die ihnen<br />

zu Gebote standen, und den kleinen U ntertsützungen, die sie <strong>von</strong><br />

den Baptistengemeinelen erhielten, oft recht kümmerlich durchzuschlagen<br />

hatten. So kam es daher zum Beschluss, eine eigene deutsche<br />

Studentenheimat zu gründen, zu <strong>des</strong>sen Ausführung bereits<br />

1874 geschritten w urde. Die Gebäulichkeiten eines früheren Damenpensionats<br />

in der Alexanderstrasse wurden für dieselbe angekauft<br />

und 16 Jahre später durch einen bequemen, geräumigen Neubau<br />

ersetzt, wobei di e Lehrerstellen der deutschen Abteilung mit<br />

$100,000 fundiert wurden.<br />

Professor Rauschenbusch hat diese Neuerung, zu der er so<br />

Vieles durch sein Wirken beigetragen, ni cht mehr geseh en. Er<br />

trat 1888 in hohem Alter in den Ruhestand, um den Rest sein er<br />

Tage in seiner alten Heimat zu verleben. Er sah das alte Anstaltsgebäude<br />

noch in Trümmer sinken, bei E rrichtung <strong>des</strong> neuen war er<br />

bereits in Deutschland, wo er im Jahre 1900 in hohem Alter starb,<br />

geli ebt und geachtet <strong>von</strong> allen, die ihn kannten, auch <strong>von</strong> solchen,<br />

die nicht zu seinen Glaubensgeno sen gehörten. Er war ein Mann<br />

<strong>von</strong> grosser Bildung, der mit seinem Wissen auch ein warmes Herz<br />

verband, selbst überzeugungstreu, dabei aber tolerant gegen A ndersdenkende,<br />

ein guter Patriot, der an Allem, was sein er Adoptivhetmat<br />

zur Förderung di ente, lebendigen, werktätigen Anteil nahm,<br />

dabei deutsch in seinem ganzen Wesen und eifrig auf die geistige<br />

und soCiale Hebung <strong>des</strong> Deutschamerikanertums bedacht, für das<br />

er m seinen zahlreichen Schülern begeisterte Apostel nach allen<br />

Teilen der Union entsandt hat.<br />

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