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Hundertjahrährige Geschichte des Deutschtums von Rochester

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<strong>Geschichte</strong> der Deutschen <strong>von</strong> <strong>Rochester</strong><br />

nisation Nordamerikas an in der K ultivierung und Verteidigung<br />

seiner neuen Heimat genommen, und namentlich auf seine V erdienste<br />

im Befreiungs- und Bürgerkrieg, als niedrige Verleunidung<br />

zurückgewiesen wurde. Zugleich wurde di e E rklä rung abgegeben,<br />

dass wir D eutschamerikaner uns wohl bewusst seien, durch unser<br />

amerikani sches Bürgertum zum E in stehen für unser Adoptivvaterland<br />

verpfli chtet zu sein , selbst wenn es zu einem· Krieg zwischen<br />

diesem und Deutschland komme, um so mehr aber haben wir das<br />

Recht und die P flicht, für letzt eres ein zutreten, wo man unsere Republik<br />

in ungerechter Weise gegen es zu verhetzen suche, und dieses<br />

Recht lassen wir uns weder durch gewissenl ose Demagogen<br />

noch eine korrupte Presse verkürzen.<br />

Die <strong>von</strong> H. P fäfflin verfassten Beschlüsse wurden sofort <strong>von</strong><br />

Pastor Helmkamp ins Englische übersetzt und der P resse übergeben,<br />

und di e damali ge D eutschenh etze hatte in <strong>Rochester</strong> ein<br />

Ende.<br />

Ein weiterer Aufruf zur Zusammenschaarung <strong>des</strong> Deutschamerikanertunis<br />

<strong>von</strong> <strong>Rochester</strong> erfolgte während <strong>des</strong> Krieges, in dem<br />

England die kl ein e Burenrepublik im Transvaal in Südafrika vergewaltigte.<br />

Abgesandte der letzteren erschi enen dabei in den Ver.<br />

Staaten, um durch Darlegung <strong>des</strong> Sachverhalts in diesem Kampfe<br />

an die Sympathie <strong>des</strong> amerikanisch en Volks zu appelli eren. Auf<br />

Gesuch der D elegation nahm der Präsident der deutschamerikanischen<br />

Gesell schaft die Veranstaltung einer Massenversammlung fur<br />

sie zu diesem Zweck in <strong>Rochester</strong> in die Hand und seinem Aufrufe<br />

zufolge versammelten sich abermals Vertreter fast aller deutschen<br />

Organisationen, um geeignete Schritte zu beraten. Ein zur Arrangierung<br />

einer allgemeinen Massenversammlung ernanntes Komite<br />

hielt auch ein e Sitzung ab, in welcher jedoch b ei;ichtet wurde, dass<br />

di e Burendelegation am E rschein en in <strong>Rochester</strong> verhindert sei,<br />

worauf sich die Sitzung "sin e di e" vertagte. Kurz darauf erschien<br />

in<strong>des</strong>sen hier einer der Burenabgesanclten, Fielcl Corn et V iljoen,<br />

und einige P rivatleute sicherten ihm die Germaniahall e, wo er<br />

einem überaus zahlreichen Auditorium di e Sache seiner L andsleute<br />

in englischer Sprache darlegte. Viljoen kannte die Schrecken <strong>des</strong><br />

Krieges aus eigener Erfahrung . E r nahm an demselben <strong>von</strong> Anfang<br />

an Teil, obschon er zu der englischen Kapkolonie gehörte, und<br />

hatte dabei das U nglück, in englische Gefangenschaft zu geraten.<br />

Der Tod durch Erschiessen schi en ihm sicher, und als er eines<br />

Morgens vor seinem Gefä ng nis ein ungewöhnlich starkes Getümmel<br />

hörte, glaubte er sein letztes Stündlein gekommen. Die V eranlassung<br />

war jedoch ein unerwarteter Ueberfall <strong>des</strong> bekaunten<br />

Burenführers Jan cl e Wet, der .ihn aus der Gefangenschaft heraushieb.<br />

Politische F olgen hat die Buren-Delegation in den Ver. Staaten<br />

nicht erzielt, zur Blosstellung der rücksichtslosen Gewalttätigkeit<br />

<strong>des</strong> perfielen Albion schwächeren Völkern gegenüber, wo es ihnen<br />

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